Ausstellung: Kosmos des Lebens. Die Fotografin Annelise Kretschmer
Die Wanderausstellung „Kosmos des Lebens. Die Fotografin Annelise Kretschmer“ wird in der Zeit vom 23. März bis zum 18. Mai zu Gast in Brakel sein. Der Heimat- und Museumsverein und das Stadtmuseum Brakel laden alle Interessierten ein, diese besondere Ausstellung, die die Werke der Dortmunder Fotografin Annelise Kretschmer (1903-1987), einer bedeutenden deutschen Künstlerin des 20. Jahrhunderts zeigt, zu besuchen.
Ausstellungseröffnung am Sonntag, 23. März um 11:30 Uhr
Die Ausstellung wird am 23. März um 11:30 Uhr in der Ausstellungshalle "Alte Waage" in Brakel eröffnet und ist dienstags, mittwochs, donnerstags sowie sonntags in der Zeit von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Annelise Kretschmer, bekannt für ihre emotionale Tiefe und unmittelbare Ausdruckskraft, fand internationale Anerkennung als eine der ersten Frauen mit eigenem Fotoatelier. Ihre Arbeiten fangen das Wesen ihrer Motive – von Menschen bis hin zu Orten – auf einzigartige Weise ein. Besucher/innen können sich auf spannende Einblicke in Kretschmers künstlerisches Schaffen freuen, das stark von den Strömungen der Weimarer Republik wie der Neuen Sachlichkeit und dem Bauhaus beeinflusst ist. Auch digitale Führungen sind verfügbar, um mehr über ihr Leben und Werk zu erfahren. Die Ausstellung wird vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) organisiert und zeigt bedeutende Werke aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Sie bietet eine großartige Gelegenheit, eine herausragende Künstlerin kennenzulernen und Teil eines kulturellen Highlights zu sein!
Zum Hintergrund:
Die Dortmunderin Annelise Kretschmer (1903-1987) gehört zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Mit der Wanderausstellung „Kosmos des Lebens. Die Fotografin Annelise Kretschmer“ würdigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Arbeit dieser Künstlerin. Ausstellungsreproduktionen aus dem Bestand des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster zeichnen ihre künstlerische Entwicklung in vier Kapiteln nach. In den künstlerischen Entwicklungen der Weimarer Republik wie der Neuen Sachlichkeit oder des Bauhauses erarbeitete sich Annelise Kretschmer mit ihrem bildnerischen Werk eine eigenständige Position. Auch nach der Zäsur des Zweiten Weltkrieges verfolgte sie ein eigenes ästhetisches Konzept. Als eine der ersten Frauen in Deutschland, die ein Fotoatelier eröffneten, fand Annelise Kretschmer bereits in den späten 1920er Jahren international Anerkennung.
Sie nahm an wichtigen Ausstellungen des noch jungen Mediums Fotografie teil, wie der „Film und Foto“ in Stuttgart und publizierte in Zeitschriften. Die NS-Zeit bedeutete für Kretschmer, die einen jüdischen Vater hatte, nicht nur persönlich, sondern auch beruflich einen großen Einschnitt. Zwar konnte sie in geringem Umfang weiterarbeiten, an die frühen Erfolge aber nicht wieder anschließen. In der Nachkriegszeit wurde sie eine feste Größe im Dortmunder Kulturleben. Sie porträtierte zahlreiche Künstler/innen und Kulturschaffende. Aber auch andere Personen wie Industrielle oder Wissenschaftler/innen wurden von ihr fotografiert. Kretschmer entwickelte eine bildnerische Sprache, mit der sie die Persönlichkeit des Menschen einfangen konnte. Ihre Porträt-Aufnahmen sprechen durch ihre Unmittelbarkeit an und berühren. Sie schafft eine Situation des direkten Kontaktes zwischen Betrachtenden und fotografischem Abbild.
„Mit dieser Ausstellung rücken wir eine ganz besondere Künstlerin in den Fokus. Ihre Arbeiten, vor allem ihre Porträts, bestechen durch Intensität und Unmittelbarkeit des Ausdrucks“, sagt die Kuratorin der Ausstellung, Ute Christina Koch. „Mit den Werken aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur ist es uns möglich, eine der wichtigsten, überwiegend in Westfalen arbeitenden Fotografinnen der frühen Moderne, einem breiten Publikum vorzustellen. Das entspricht unserem Auftrag, die Menschen der Region am Kulturbetrieb teilhaben zu lassen und die Museen in Westfalen-Lippe zu stärken", ergänzt Heike Kropff, Leiterin des LWL-Museumsamtes.
Die Ausstellung „Kosmos des Lebens“ zeichnet in vier chronologisch aufeinander aufbauenden Kapiteln das künstlerische Schaffen und Leben Kretschmers nach. Interessierte können sich nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in digitalen Führungen der Künstlerin thematisch nähern, beispielsweise in Hinblick auf ihre Netzwerke. Die Führungen werden mittels eines QR-Codes vor Ort im Museum bereitgestellt.