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Datum: 29.07.2014

Anmutiges, leichtes Gebilde in Blattform

Das Kunstwerk des Monats August im Bürgerbüro in Brakel ist eine Holzskulptur des Künstlers Hubertus Backhaus. Eine große Blattform im weichen Schwung sich bewegend - mit Motorsäge, Rundkette und Flex vom massigen Eichenast zu einem anmutigen, leichten Gebilde verwandelt.

Seit 1990 bestimmen die drei genannten Werkzeuge die künstlerische Arbeit von Hubertus Backhaus. Mit ihnen schafft er Skulpturen für den Innen – und Außenraum. Häufig sind es Paare, die in naher Beziehung zueinander stehen, aber auch ganze Rauminstallationen aus größeren Gruppierungen. Das gebräuchlichste Material ist dabei Eiche, daneben auch Esche und Pappel. “Ich folge der gewachsenen Form eines Stammes oder der Äste. Meine Bearbeitung akzentuiert, was vom organischen Wachstum vorgegeben ist. Es gibt aber auch aggressive Eingriffe “. Hubertus Backhaus höhlt aus, schneidet Kerben ein und durchbricht das Holz, glättet die Oberfläche oder raut sie auf - je nachdem, welche ästhetischen Wirkungen dem Werkstoff Holz gegeben werden sollen.

Die Eigengesetzlichkeit der verschiedenen Holzarten, weiches und hartes Holz, Eigenfarbe und Farbveränderungen durch Verwitterung sowie Risse durch Trocknungsprozesse werden künstlerisch genutzt. Seit 1995 kombiniert er Holz und Eisen – bringt die Materialien in einen Dialog. Schweißnähte, rauer Rostbelag werden als Verletzung der Ebenmäßigkeit der Metalloberfläche gestalterisch ins Spiel gebracht. Der Betrachter soll nicht nur seine Augen nutzen sondern die Oberflächen erfühlen. Eingefärbte und dann abgedruckte Oberflächenformen werden seit 1998 zu eigenen Kunstwerken, werden als Werkkombination aus Druck und Druckstock ausgestellt.

Hubertus Backhaus ist in Gehrden geboren, wo er auch heute noch lebt. Nach seinem Studium in den Fächern Kunst, Geschichte und Erdkunde an der Universität-GH Paderborn unterrichtet er seit 1982 am Gymnasium St. Michael in Paderborn. Die eigene künstlerische Arbeit und Ausstellungstätigkeit betreibt er seit dem Studium kontinuierlich - zunächst auch in den Bereichen Fotografie und Malerei. Er ist seit der Gründung im Jahre 2002 Mitglied des Kulturvereins ARTD Driburg. Im September wird eine weitere Arbeit von ihm in der Gruppenausstellung der Gruppe ART I.G. zu „Farbe – warum“ im Historischen Rathaus Dringenberg zu sehen sein.