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Renaturierung Nethe: Arbeiten in Hembsen

Ziel der Maßnahme ist der Schutz der Ortschaft gegen ein 100-jährliches Hochwasserereignis und die Verbesserung des ökologischen Zustandes des Gewässers in einem Gesamtkonzept. Für die Renaturierungs-Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 2,4 Millionen Euro musste die Stadt Brakel Eigenmittel in Höhe von rund 470.000 Euro aufwenden, zu 80 Prozent und somit rund 1,9 Millionen Euro wurde diese Maßnahme durch die Bezirksregierung Detmold gefördert. Den Zuwendungsbescheid übergab die stellvertretende Regierungspräsidentin Anke Recklies am 16. November 2021 an Bürgermeister Hermann Temme. „Der Klimawandel schreitet fort und daher ist es wichtig, dass wir alles tun, um die Bevölkerung vor möglichen Katastrophen zu schützen“, erklärte Bürgermeister Hermann Temme. Der beste Schutz gegen Hochwasser sei es, dem Fluss Platz zu bieten, damit er sich ausbreiten könne. Auch die ökologische Situation des Gewässers zu verbessern und die Natur zu schützen sei ein wesentliches Ziel des Renaturierungsprojektes, so Temme weiter.

Umgestaltung zur Verbesserung von Hochwasserschutz und ökologischen Gewässerstrukturen

„Wir haben die Nethe zum Teil wieder in ihren ursprünglichen Flusslauf zurückversetzt“, erklärte Christof Münstermann von der Stadt Brakel. Im 20. Jahrhundert sei eine Begradigung des Flusses zur Gewinnung von Siedlungsraum und Landwirtschaftsflächen erfolgt. Die Nethe befinde sich, so berichtete Christof Münstermann, aus ökologischer Sicht in weiten Abschnitten in keinem guten Zustand. Durch die Umgestaltung erfolgte neben der Verbesserung Hochwasserschutzes eine erhebliche Verbesserung der ökologischen Gewässerstrukturen.

Aktueller Baufortschritt

Renaturierungsmaßnahme steht bereits seit 20 Jahren auf der Agenda

„Die Hochwasserereignisse der vergangenen Zeit haben gezeigt, wie wichtig die Umsetzung derartiger Maßnahmen ist“, so Bürgermeister Hermann Temme. Dank der Förderung konnte die Renaturierung, die die Stadt Brakel bereits seit 20 Jahren auf der Agenda habe, endlich angegangen werden. Insgesamt 62.000 Kubikmeter Boden mussten ausgebaggert und 8300 Quadratmeter Baustraße errichtet werden, es entstanden zusätzliche 23.300 Kubikmeter Retentionsraum, also Flächen, über die sich das Hochwasser entsprechend ausbreiten kann. Auch der Verlauf des Radweges R2 wird sich leicht veränder, dieser führt nach der Fertigstellung entlang der Renaturierungsmaßnahme, so dass im Zusammenspiel mit einem örtlich vorgesehenen „Info-Point“ das Angebot für die Naherholung noch verbessert wird. Nach öffentlicher Ausschreibung erhielt die Firma Erbau Hake GmbH, Beverungen-Blankenau als günstigster (von acht Bietern) den Zuschlag. Planung und Bauleitung erfolgten durch das Ingenieurbüro IWUD, Höxter.

Aufgrund der umfangreich erforderlichen Bodenbewegungen wurde das Projekt durch einen Sachverständigen für Bodenschutz (BBU Dr. Schubert GmbH & Co. KG, Trendelburg) begleitet und es erfolgte eine ökologische Begleitung durch das Umweltinstitut Höxter.

Umfangreiche hydraulische Berechnungen haben gezeigt, dass zusätzlich zur Verbesserung des Hochwasserabflusses manche Siedlungsbereiche gesondert geschützt werden müssen. Hierzu werden über eine Gesamtlänge von 520 Metern Schutzeinrichtungen in Form von Geländeanhebungen und Hochwasserschutzmauern gebaut. Diese Arbeiten befinden sich bereits in der Umsetzung. Es ist geplant, die Gesamtmaßnahme im Herbst 2023 fertigzustellen.

02.02.2022