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Datum: 30.11.2020

Stadt würdigt herausragende Projekte

„Nordrhein-Westfalen heimatet“: 224 Städte, Gemeinde und Kreise haben sich seit dem vergangenen Jahr bereits dazu entschlossen, örtlich einen Heimat-Preis zur Würdigung des örtlichen Engagements zu vergeben. Auch der Rat der Stadt Brakel hat im Jahr 2019 beschlossen, dass dieser Preis in Brakel erneut ausgelobt wird. „Heimat wächst von unten, und die Stadt Brakel würdigt ein besonderes Engagement“, sagte Bürgermeister Hermann Temme bei der Übergabe des Heimatpreises. 

"Mit dem Heimatpreis 2020 wird nun zum zweiten Mal herausragendes Engagement verdient in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt", so der erste Bürger der Stadt.

1. Preis - Istruper "Heimatfreunde"

Die Heimatfreunde haben sich mit dem Ziel, das Umfeld Istrups zu pflegen und zu fördern, zu einer informellen Projektgruppe in variablen Zusammensetzungen für unterschiedliche Aufgaben zusammengetan.
Grundsätzlich ist diese Initiative für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich und es sind weitere Mitglieder erwünscht. Inzwischen gibt es drei Projekte, die sich bereits in der Durchführungsphase befinden, weitere kulturelle Aktivitäten sind in der Planung.
Und mit Ihren laufenden Projekten haben die Istruper etwas Großartiges auf die Beine gestellt: zunächst hat man sich in Istrup mit den Sitzbänken in der Natur beschäftigt, denn, so schreiben es die „Heimatfreunde“ auch in ihrer Bewerbung „Sitzbänke stellen in unserer Natur ein uraltes Kulturgut dar, denn was wäre Naherholung ohne Bänke?“ 39 Sitzbänke wurden somit rund um Istrup – natürlich ehrenamtlich - überprüft, gestrichen und ausgebessert.
Außerdem spielt in Istrup die Weiterentwicklung der Internetseite www.istrup.de eine große Rolle. Die Homepage gibt es bereits seit 20 Jahren und sucht auf Dorfebene seines Gleichen. Durch das Internetteam wird die Seite kontinuierlich betreut und weiter mit Leben gefüllt. Auch eine Softwareumstellung wurde angestoßen und wird von den Istrupern begleitet. 
Eine dritte Säule in den laufenden Projekten der „Heimatfreunde“ bildet die Erweiterung der Wanderwege. Die Istruper möchten gerade den auswärtigen, nicht ortskundigen Naturfreunden den Genuss einer Wanderung in der wunderschönen Landschaft Istrups ermöglichen. So haben sie eine weitere offizielle Wanderroute mit einer Länge von 5 Kilometern erschlossen.
Bei einer Wegedauer von etwa 1,5 Stunden kommt man an acht historischen Punkten vorbei; auch hier sind noch Projekte in Planung, um den Besuchern des Wanderweges die geschichtlichen Fakten der einzelnen Punkte zu vermitteln.

Bürgermeister Hermann Temme beglückwünschte die "Heimatfreunde" und dankte ihnen für ihr außergewöhnliches Engagement.

2. Preis - Heinz Düsenberg

Der TuS 20 Bellersen feiert im Jahr 2020 sein 100-jähriges Vereinsjubiläum. Der Verein mit aktuell über 300 Mitgliedern ist somit seit einem Jahrhundert einer der maßgeblich prägenden Vereine der Ortschaft Bellersen.
Heinz Düsenberg hat in monatelanger Recherchearbeit eine umfangreiche Chronik zur Vereinsgeschichte des TuS Bellersen erarbeitet.Die von Heinz Düsenberg in akribischer Arbeit erstellte Chronik umfasst etwa 180 Seiten.
Das Werk ist mit zahlreichen Fotos aus dem vielfältigen Vereinsleben versehen.
Das Werk beinhaltet weiterhin historische Daten des Vereinslebens, persönliche Erzählungen zahlreicher ehemaliger Akteure des TuS sowie Interviews mit aktuellen Bundesligaprofis aus dem Kreis Höxter.
Das Buch spannt aber auch einen großen Bogen über den TuS und den Fußball hinaus und stellt das Fußballgeschehen vor Ort in den Kontext gesamtgesellschaftlicher historischer und aktueller Entwicklungen.
Heinz Düsenberg hat mit seinem aufwändig erarbeiteten Werk einen umfassenden heimatkundlichen Rückblick auf 100 Jahre Sport- und Sozialgeschichte der Ortschaft Bellersen geschaffen.
Der Tus Bellersen, aber auch die gesamte Ortschaft sind Heinz Düsenberg sehr dankbar, die Geschichte des Vereins in dieser Form für die Nachwelt erhalten zu können.
Auch Bürgermeister Temme dankte Heinz Düsenberg für sein außergewöhnliches Engagement.

3. Preis - Corina Murawski

Corina Murawski engagiert sich seit vielen Jahren auf vielfältige Weise ehrenamtlich unter anderem im Rahmen der Initiative „Netzwerk Barrierefreier Kreis Höxter“ für die Teilhabe an Menschen mit Beeinträchtigung im ländlichen Raum des Kreises Höxter.
Zudem ist Frau Murawski das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Vereins MUVI e.V., welcher sich in diesem Jahr in Brakel etabliert hat. MUVI setzt sich unter anderem für Menschlichkeit, Umfeld, Vielfalt und Inklusion ein.
In den Herbstferien gab es ein tolles Theaterprojekt mit dem Titel „Frei gespielt – mit Masken durch die Zeit“.

Ein weiteres innovatives Projekt ist der „MUVI Lieferservice für Emotionen“. Hier werden Menschen mit und ohne Behinderung, psychischer Erkrankung und/ oder Migrationshintergrund bei der Bewältigung der Coronasituation emotional unterstützt.
Das Projekt schafft weitreichende Teilhabemöglichkeiten und es finden Aktivitäten in den Handlungsfeldern Coronasoforthilfe, Bewusstseinsbildung und Kultur statt. In einem völlig neuen Rahmen werden Kontakt, Begegnung und Austausch unter besonderer Berücksichtigung der Einhaltung von Nähe und Distanz etabliert. Eine neue Form der Gemeinschaft wird verwirklicht. Erste Aktion dieses Projektes war eine Lesung mit musikalischer Begleitung im St. Antonius Seniorenhaus.
Hier präsentierte Corina Murawski den Senioren eine Episode aus dem Buch „Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär“ von Walter Moers. Auf seiner Gitarre begleitete Herr Dieter Mursch die Veranstaltung mit Seemannstönen.
In dem Schreiben, in dem Frau Murawski für den Heimatpreis vorgeschlagen wurde steht: „Ich schlage Frau Murawski für den Heimatpreis vor, weil sie eine fabelhafte Frau ist, welche das Herz auf dem rechten Fleck hat. Ehrenamtliches Engagement steht für sie an vorderster Stelle“ - alle, die Frau Murawski kennen, würden diese Aussage sofort unterschreiben - waren sich alle Anwesenden einig.

Bürgermeister Hermann Temme danket Corina Murawski für ihre Ideen, ihre Motivation und ihre Tatkraft. "Das MUVI Team bringt in einer wirklich schweren Zeit Freude und Spaß zu den Menschen", hob der Bürgermeister hervor.

Sonderpreis- KjG Brakel

Die KjG hat im Sommer 2020 ein einzigartiges „Zeltlager“ für Kinder und Jugendliche in Brakel und in den Ortschaften auf die Beine gestellt: Dank der kreativen Ideen der über 30 Gruppenleiterinnen und –leiter konnten die Mädchen und Jungen mit dem „KjG Homecamping“ trotz der Coronapandemie schöne und unvergessliche Tage verbringen.

Konkret gestaltetet sich das Zeltlager@home so, dass sich Kinder und Jugendliche vom 18.7. – 25.07. 2020 Zelte bei der KjG ausleihen konnten, in denen sie dann zu Hause, im eigenen Garten, genächtigt haben. Tagsüber wurden von der KjG vielfältige, sportliche und kreative Arbeitsgemeinschaften angeboten, die den Kindern während der coronageprägten Ferien die Zeit verkürzt haben. In einer täglichen Morgen- und Abendrunde über ein Zoom-Meeting wurden die 22 Kinder begrüßt bzw. abends in die Nacht verabschiedet. Auf dem Kirchplatz stand ein Gemeinschaftszelt, wo Getränke und Materialien gelagert wurden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten viel Spaß beim Wikingerschach, Taschenmesser-Führerschein, basteln, Escape-Games oder dem Postenlauf rund um Brakel.
Hermann Temme lobte den Ehrgeiz und Engagement, ein Zeltlager trotz Corona stattfinden zu lassen. "Es war ein beachtlicher Planungs- und Zeitaufwand, den Sie hier geleistet haben", so der Bürgermeister.