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Datum: 17.12.2014

Verwaltung rechnet 2015 mit 100 neuen Asylbewerbern

Im kommenden Jahr rechnet die Stadt Brakel mit wöchentlich zwei neuen Flüchtlingen.Damit wäre bereits Ende Februar das Asylbewerberheim an der Brakeler Märsch voll.Derzeit sucht die Stadt nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten.

Bei der Ratssitzung am Montagabend wurde im nichtöffentlichen Teil der Beschluss gefasst, einen Planer zu beauftragen, der alle möglichen Alternativen abwägen soll. Bürgermeister Hermann Temme sieht da vor allem zwei Möglichkeiten: Eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes an der Märsch oder ein zusätzlicher Neubau im Industriegebiet Brakel West am Rieseler Feld.
Die dritte und vierte Alternative wäre, leerstehende städtische Gebäude zu berücksichtigen. "Diese werden allerdings auf Dauer nicht ausreichen, alle Flüchtlinge unterzubringen", sagt Norbert Loermann, Fachbereichsleiter "Bürgerservice" der Stadt Brakel.

Im jetztigen Gebäude leben zurzeit 92 Asylbewerber. Die dezentrale Unterbringung sei eine Möglichkeit der Übergangszeit. "Wir vermuten, dass wir etwa Ende Februar in die Lage kommen, keine Flüchtlinge mehr im jetzigen Gebäude unterbringen zu können", sagt Hermann Temme.

"Wenn wir unsere Grenzen erreichen, werden wir an die Öffentlichkeit appellieren, leerstehende Wohnungen oder auch Pensionen für eine Übergangszeit zur Verfügung zu stellen", sagt Temme. Außerdem sei man stets in engem Kontakt mit der Kirche. "Der Kontakt mit der Bevölkerung war beim Thema Flüchtlinge immer sehr angenehm. Die Brakeler Bürger sind sehr hilfsbereit", so der Bürgermeister. Er lobte vor allem das Engagement der ehrenamtlichen Helfer, die sich um die Flüchtlinge kümmern.

Rund 300.000 Euro habe die Stadt Brakel in diesem Jahr für die Flüchtlingsunterbringung aufbringen müssen - ein Drittel davon wurde vom Land NRW bezuschusst. "Wir rechnen damit, dass uns das Thema noch in den nächsten Jahren begleiten wird.

Aktuell würde die Menschen auch der Fakt beschäftigen, dass momentan nur alleinstehende männliche Flüchtlinge nach Brakel kommen. Dem Antrag der UWG/CWG-Fraktion, dass die Stadt Brakel mit dem Regierungsbezirk Arnsberg als Zuweisungsbehörde vereinbart, Zuweisungen von Familien im gleichen Verhältnis zu Einzelpersonen erfolgen zu lassen, wurde mehrheitlich in der Ratssitzung zugestimmt - mit sechs Gegenstimmen. "Wir würden es sehr begrüßen, wenn mehr Familien nach Brakel kommen würden,", sagt Peter Frischemeier.