Inhalt
Datum: 18.02.2015

Zeichen für gemeinsame Willkommenskultur

Alle im Rat der Stadt Brakel vertretenen Parteien, der Ökumenische Arbeitskreis Flüchtlingshilfe und der Caritasverband haben gestern ein Zeichen für eine
gemeinsame Willkommenskultur und eine nachhaltige Integrationspolitik gesetzt. Sie haben eine Resolution gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz verabschiedet.

Fremdenfeindliche Äußerungen in sozialen Netzwerken zum Flüchtlingsheim in Brakel hatten Bürgermeister Hermann Temme dazu veranlasst, diese Initiative zu ergreifen: "Selbst wenn es nur zwei oder drei Chaoten sind, die hier aktiv sind, dann sind das zwei oder drei Chaoten zuviel", sagte der erste Bürger der Nethestadt.

Resolution gegen Fremdenfeindlichkeit:

Flüchtlinge, die hier ankommen, sind Terror, politischer Verfolgung, Krieg, Hunger-und Umweltkatastrophen entkommen, oft unter Lebensgefahr. Es ist und bleibt unsere Pflicht, Menschen, die unter Kriegswirren in Not geraten sind, die unter Verfolgung leiden oder aus ihrer Heimat vertrieben wurden, uneingeschränkt zu helfen.

Wir sind uns jedoch auch bewusst, dass beim Aufeinandertreffen verschiedener Kulturkreise möglicherweise Ängste entstehen. Daher ist es unsere gemeinsame Aufgabe, diese Ängste ernst zu nehmen und sie gemeinsam zu überwinden.

Wir haben eine klare Linie gegen Fremdenfeindlichkeit, für mehr Anerkennung, Respekt und Wertschätzung der Menschen, die Hilfe brauchen, und die Unterstützung der Kommunen, denn Flüchtlinge sind Menschen, die in Not sind und unsere Hilfe brauchen, sie sollten ein Teil unserer Stadt sein.

Auch die Bürger haben einen großen Einfluss darauf, wie Aufnahme und Aufenthalt von Flüchtlingen funktionieren. Willkommenskultur bedeutet auch, einmal zu lächeln oder freundlich zu nicken. Das bedeutet, anzusprechen und mit Sprache oder eben notfalls Händen und Füßen kleine Hilfen im Alltag anzubieten.

Mit den aktuellen Entwicklungen in sozialen Netzwerken versuchen einige Leute einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben. Das werden wir nicht zulassen.
Dabei liegen in der deutschen Asylpolitik Potenziale und Chancen, sowohl eine Antwort auf den demografischen Wandel und den stetig wachsenden Fachkräftemangel zu finden und auch dem Anspruch unserer Verfassung, politisch Verfolgten Schutz zu gewähren, gerecht zu werden.

Wir gemeinsam, die Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung arbeiten an der menschenwürdigen Aufnahme von Flüchtlingen.

Viele ehrenamtliche Helfer investieren mit einem unglaublichen Engagement viele Stunden entsprechend ihrer und unserer Überzeugung, den Flüchtlingen die Chance auf ein menschenwürdiges und friedvolles Leben in unserer Gesellschaft zu bieten.