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Datum: 17.11.2022

Regionalgruppe der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne

Erbe im Gepäck, Zukunft im Blick- so lautet der Richtsatz der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt-und Ortskerne. Denn die Arbeitsgemeinschaft, deren Regionalgruppe OWL Brakels Bürgermeister Hermann Temme vorsteht, hat sich zum Ziel gesetzt, baukulturelles, wertvolles Erbe für nachfolgende Generationen zu erhalten. So sagte Hermann Temme: "Unsere Vorfahren haben uns schöne Dinge hinterlassen, die es nun weiterzuentwickeln gilt."

Die Regionalgruppe ist eine Gemeinschaft aus zwölf Mitgliedsstädten, die im regen Austausch miteinander stehen. "Die interkommunale Zusammenarbeit ist uns enorm wichtig", betonte Hermann Temme. Denn alle Mitgliedsstädte stünden vor ähnlichen Herausforderungen und könnten sinnvolle Synergieeffekte hinsichtlich Bestandsaufnahmen oder auch Analysen schaffen. Berit Weber von der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne stellte heraus: "Wir bringen mit der Arbeitsgemeinschaft wichtige Forschungsergebnisse in den realen Raum." Durch die Gemeinschaft sei ein schnelles Arbeiten und das Umsetzen in den Kommunen gewährleistet.

Ein aktuelles Thema in diesem Zusammenhang  ist der Strukturwandel der Innenstadtädte. Hierzu stand ein interessanter der Fachvortrag mit dem Titel  "Neue Urbanität für alte Zentren: Historische Stadt- und Ortskerne in zeiten der Digitalisierung" von Frank Osterhage, ILS Dortmund gGmbH auf der Tagesordnung der Herbstsitzung. Osterhage stellte den Umbruch der Innenstädte und ursächliche Faktoren für diesen vor. Hier nannte er unter anderem die Digitalisierung und den Online-Handel sowie die Corona-Pandemie als entscheidende Beschleuniger für den Wandel. Weiterhin stellte er die Ergebnisse einer Kommunalumfrage aus dem  Jahr 2020 vor, deren Auftraggeber seinerzeit das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW war. Ergebnis dieser Untersuchung war, das den Konsumenten besonders die Erreichbarkeit von Innenstädten, die Sauberkeit und Sicherheit sowie das Einzelhandelsangebot wichtig ist.

Osterhage betonte , dass weitere zahlreiche Faktoren eine Rolle spielten, um in Zukunft die Zentren lebendig zu gestalten. Perspektivisch gesehen, sagte Osterhage, seien auch unter anderem die Stadtgestaltung, Wohnungen, Grünflächen und Parks sowie das Angebot von Dienstleistungen immer wichtiger. Hier kristallisierten sich dann neue Chancen für die Umnutzung zum Beispiel von leerstehenden Ladenlokalen heraus; interessante Beispiele seien beispielsweise in Siegen, Breitwies oder Litzendorf bereits realisiert worden.

Auch Vertreter der Bezirksregierung Detmold nahmen an der Sitzung Teil, denn diese unterstützt und berät die Arbeitsgemeinschaft unter anderem zum Thema Förderprmittel- und Programme, denn ohne die Unterstützung könnten die Kommunen große Projekte nicht schultern.

Am Ende der Sitzung waren sich alle Mitglieder einig: "Wir sind stolz auf unsere schönen Städte und wir sind stolz darauf, dass wir uns für sie einsetzen dürfen - denn für unser Herzstück lohnt es sich zu kämpfen." Die Arbeitsgemeinschaft werde sich auch in Zukunft weiterhin für die Qualität der unverwechselbaren historischen Innenstädte gemeinschaftlich einsetzen.