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Datum: 15.04.2015

Schöner als der Götterwettstreit

Mit seinen klassischen Konzerten füllt Matthias Schlubeck Konzerthallen im In- und Ausland. Dabei berührt der Lehrbeauftragte für das Hauptfach Panflöte am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück die Besucher immer wieder auf einer sehr emotionalen Ebene. Aus Anlass des 1000-jährigen Bestehens der Kirchengemeinde St. Meinolfus Bellersen konzertierte er nun gemeinsam mit der Panflötistin Nicole Andris und seinem langjährigen Begleiter an der Orgel, Ludger Janning, in seiner ostwestfälischen Wahlheimat.

Das Jubiläumskonzert, mit dem der in Wuppertal aufgewachsene Panflötist und seine in Zürich lehrende Kollegin das fachkundige Publikum in der ausverkauften Meinolfuskirche begeisterten, zählt zweifellos zu den anspruchsvollsten und schönsten Musikaufführungen, die das kulturelle Leben im Kulturland-Kreis Höxter in den vergangenen Monaten bereicherten. Andris und Schlubeck harmonierten wunderbar miteinander und verstanden es vorzüglich, die barocken Werke Vivaldis (Konzert in D „Il gardellino, op. 10 Nr. 3) und Telemanns (Doppelkonzert e-Moll, TWV 52. e1) auf eine einzigartige Weise darzubieten. Gefühlvoll vibrierende meditative Klänge entlockten die beiden Interpreten ihren sagenumwobenen Instrumenten an den mit Largo gekennzeichneten Stellen, während sie bei der Spielanweisung Allegro oder Presto ein, für ein solch schlichtes Instrument, geradezu berauschendes Tempo entwickelten. Selbst das von Mozart für Flöte und Orchester komponierte Andante in C, KV 315, hatte in der Interpretation Panflöte / Orgel einen ganz aparten, wundervollen Klang.

Angesichts dieser großartigen Leistung zweier Panflötisten verwundert es nicht, dass sich der in der griechischen Mythologie beschriebene Musikwettstreit zwischen den Göttern Pan und Apollo in Erinnerung bringt.

So sind wohl auch die Worte des Hausherrn Pastor Alexander Zamiara zu verstehen, der nach dem mit mehrfachem Zwischen- und im Stehen gespendeten Schlussapplaus gefeierten Konzert erklärte: „Dieses Jubiläumskonzert wird unvergessen sein und in die tausendjährige Geschichte von Sankt Meinolfus eingehen.“