Inhalt
Datum: 02.12.2014

Kunstwerk des Monats Dezember

Das Kunstwerk des Monats Dezember im Bürgerbüro in Brakel ist ein Objekt von Norbert Böckmann. Es ist eine Kapelle aus Plexiglas mit einer goldenen Doppelbadewanne im Inneren.

Der entlassene Bischof von Limburg, Tebartz-van Elst, ließ in seiner neuen Residenz für sehr viel Geld eine Kapelle errichten und in seiner Privatwohnung im Bad eine Doppelbadewanne einbauen.

Norbert Böckmann hat diese Kapelle in der Größe von 40 x 30 x 20 cm nachgebaut. Und zwar aus durchsichtigem Material, im Gegensatz zu der undurchsichtigen Finanzierung und um die allgemein mangelnde Transparenz in den Finanzgeschäften der katholischen Kirche deutlich zu machen. Die goldene Farbe der Doppelbadewanne symbolisiert die hohen Kosten. Und für einen Priester, der keusch und in Ehelosigkeit (lat.: coelibat) leben sollte, ist eine Doppelbadewanne eigentlich kontraindiziert. Daher hat er dieses Objekt in einem Wortspiel „coeli bad“ oder „zöli bad“ genannt. Das Objekt ist auch in einem kleinen Video bei youtube unter http://youtu.be/nPIaotQgrE8 zu sehen.
Norbert Böckmanns Hauptarbeitsgebiet ist die Fotografie, bei der sein Schwerpunkt auf der Schwarz-Weiß Fotografie liegt. Aber, so sagt er, „Dinge, die ich damit nicht ausdrücken kann, erfordern eine andere Herangehensweise“. In diesem Fall ist es ein Objekt, zu anderen Themen entstehen auch Fotoobjekte, Siebdrucke, Videos, Performances und Installationen.

Norbert Böckmann stammt aus dem Ruhrgebiet und lebt und arbeitet seit 1977 in Bad Driburg-Neuenheerse. Bis 1998 unterrichtete er in Bad Driburg-Alhausen. Seit 2000 ist er in seinem Atelier und der Galerie „neue flügel für ikarus“ freischaffend künstlerisch tätig und seit 2002 Gründungsmitglied des Kulturvereins ARTD Driburg. Er stellt im In- und Ausland aus, hat Preise im Bereich der Fotografie gewonnen und ist mehrfach zu jurierten Kunstausstellungen eingeladen worden. In Paderborn ist er bei den „Offenen Ateliers“, dem „Wintersalon“ und der „Paderkultour“ vertreten.

Gerade erst hat er sein Künstlerbuch „verwertbare spuren“ präsentiert. In einer kleinen Auflage zeigt er auf 184 Seiten Werke aus dem gesamten Arbeitsspektrum der letzten 40 Jahre. Einige Exemplare liegen im Bürgerbüro aus und können dort auch erworben werden. Besuche im Atelier von Norbert Böckmann sind nach vorheriger Anmeldung jederzeit möglich.