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01.12.2015

Kunst findet Stadt im Monat Dezember

Der Engel ist eines der liebsten Motive von Wladimir Zlatkov. In verschiedensten Formen und Farben stellt er dieses himmlische Wesen immer wieder neu dar. Das patinierte Blattsilber verleiht dem Reliefbild „Blauer Engel“ seine besondere Ausstrahlung. Der eigentliche Charakter des Werkes wird jedoch, wie in allen Werken Zlatkovs, durch das Material Holz definiert. Die über 400 Jahre alte Eichenbohle stammt aus einem Fachwerkhaus in Höxter. Die Geschichte des Holzes ist immer noch ablesbar. Zlatkov setzt sie bewusst in Szene, indem er die originale Oberfläche an manchen Stellen behält und Risse und Werkzeugspuren durch das Einbringen von weißer Kalkfarbe hervorhebt. So entsteht ein Rahmen für den der Sonne entgegen schwebenden Engel. Wladimir Zlatkov schafft es in seinen Werken, die Einflüsse aus seinem Geburtsland Bulgarien und seiner neuen Heimat Höxter zu vereinen. Neben diesen beiden Lebensstationen hat ihn insbesondere der Sezessionsstil in Wien inspiriert. 

Geboren wurde er 1947 in Kocherinovo (Bulgarien), einem kleinen Dorf in der Nähe des Rila-Klosters, wo er auch seine ersten Versuche in der Kunst des Holzschnitzens unternimmt. Im Jahre 1970 tritt Wladimir Zlatkov als Novize in das Kloster ein. Auf Empfehlung des Abts Kalinik erhält er ein Stipendium an der Kunstakademie in Sofia, die er 1981 im Fach Holzschnitzerei mit Auszeichnung abschließt. Er verlegt 1988 seinen Hauptwohnsitz nach Wien und arbeitet dort als freischaffender Künstler. Dort hat er sich insbesondere durch die Werke von Klimt, Schiele, Mucha und Wagner verzaubern lassen.

Seit 1991 lebt Wladimir Zlatkov mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Höxter. Er pflegt intensive Kontakte zu seiner Heimat und bekommt von dort regelmäßig Aufträge von kirchlichen Institutionen wie auch von Privatpersonen. In Deutschland arbeitet er viel für öffentliche Einrichtungen, wie zuletzt 2014 für das St. Ansgar Krankenhaus in Höxter.