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Datum: 19.03.2014

Wir sind die Netzwerker!

Die Stadt Brakel stellt sich dieses Jahr einer großen Herausforderung. Sie steht im Wettbewerb mit Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens zur KWK-Modellkommune. Das Konzept für die Bewerbungsunterlagen ist fertiggestellt und wird Ende März eingereicht, die Gewinner werden voraussichtlich im frühen Sommer 2014 bekannt gegeben.

In dem vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen ausgelobten Wettbewerb bewirbt sich die Stadt Brakel neben 20 weiteren Konzepten von Kommunen Nordrhein-Westfalens mit einem Feinkonzept zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung auf dem Stadtgebiet zur KWK-Modellkommune.

Erweiterung des Nahwärmenetzes in der Brakeler Innenstadt 

Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bringt wesentliche Vorteile mit sich: Die gleichzeitige Nutzung von Strom und Wärme aus einer einzigen technischen Anlage weist mit bis zu 90 Prozent deutlich bessere Wirkungsgrade auf als die konventionelle voneinander getrennte Strom- oder Wärmeerzeugung.
Nahwärmenetze übertragen Wärme aus KWK-Anlagen zu Gewerbebetrieben und Wohngebäuden, der generierte Strom kann in das öffentliche Netz eingespeist oder lokal genutzt werden. Zudem wird durch die Kraft-Wärme-Kopplung weniger CO2 ausgestoßen. Der Ausbau der KWK ist somit ein wichtiger Schritt zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende.

Die Erstellung des Feinkonzeptes für die Bewerbung erfolgte durch Zusammenarbeit mit der infas enermetric Consulting GmbH aus Greven. Es wurde vom Land NRW und der Europäischen Union im Rahmen des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)“ und des EFRE-ko-finanzierten operationellen Programms für NRW im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ gefördert. Ziel ist der Ausbau des bereits heute hohen KWK-gestützten Stromanteils der Stadt Brakel von knapp 27 Prozent, welcher hauptsächlich auf den sieben Biogasanlagen auf dem Stadtgebiet beruht.

Das Feinkonzept der Stadt Brakel gründet auf dem Ausbau eines Nahwärmenetzes zur Wärmeversorgung, welches vom Schulzentrum im Süden durch die Innenstadt bis zu der Firma FSB in der Nieheimer Straße verlaufen soll. Ausgangspunkt wird die Biogasanlage Meyer darstellen, die bereits das Schulzentrum in Brakel mit Gymnasium, Realschule, Hauptschule sowie die Sport- und Schwimmhalle mittels Nahwärme versorgt. Der Wärmeüberschuss der Biogasanlage soll zur Abdeckung der Grundlast in das künftige Nahwärmenetz ab dem Knotenpunkt an der Hauptschule eingespeist werden. Ergänzt wird die Wärmeversorgung durch ein Biomethan-Blockheizkraftwerk zur Mittellast im nördlichen Bereich des Netzes sowie einem Spitzenlastkessel und Pufferspeicher. Durch die Installation des Blockheizkraftwerkes werden 550 kW elektrische Leistung auf Basis der KWK hinzugebaut. Der erzeugte Strom soll in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Das geplante Wärmenetz gründet auf dem Anschlussinteresse mehrerer Großabnehmer, wie beispielsweise FSB, dem Kloster Brede, der Sparkasse Höxter, Pfarrzentrum oder dem Neubaugebiet an der alten Molkerei sowie von Eigentümern mehrerer Wohngebäude. Sie alle haben bereits mittels Absichtserklärungen ihr Interesse an einer Nahwärmeversorgung schriftlich bekundet. Mit möglichen Investoren und Betreibern ist die Stadt bereits im Gespräch.

Am Ende des Wettbewerbs sollen drei Gewinnerkommunen ausgewählt sowie eine vierte Kommune mit dem Sonderpreis „KWK-Innovation“ ausgezeichnet und bei der Umsetzung ihrer Konzepte gefördert werden. Nun wird der Bekanntgabe der Gewinner und der Zuteilung von Fördergeldern zur Umsetzung entgegen gefiebert.