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Datum: 20.06.2020

Technischer Defekt im Sommerbad

Eigentlich hätte Mitte Juni das Brakeler Freibad öffnen sollen. “Der Saisonstart war bereits geplant und in Vorbereitung und ist so am 26. Mai in der Ratssitzung bekannt gegeben worden. Dann kam die Nacht zum 27. Mai und durch einen Wasserschaden wurde ein Großteil der für den Badebetrieb erforderlichen Technik in Mitleidenschaft gezogen”, bedauert Bürgermeister Hermann Temme den Ausfall der Technik im Brakeler Sommerbad.

Die GFK-Becken vom Brakeler Sommer-Bad müssen im Winter mit einem gewissen Wasseranteil befüllt bleiben, damit diese bei entsprechenden Witterungseinflüssen nicht brechen oder reißen. Erst circa zwei Wochen vor dem Öffnungstermin wird das Wasser abgelassen, das Becken gereinigt und sofort wieder befüllt. Bei der Entleerung läuft das Wasser über ein Rohr in einen freien Schacht im Keller, in dem sich zwei festinstallierte Tauchpumpen befinden, die das Wasser anschließend in den höher liegenden Abwasserkanal pumpen. Im Keller des Sommerbades sind durch einen Defekt an einer Steuerungsplatine gleich beide vorhandenen Tauchpumpen ausgefallen. Der Keller lief in der Nacht zum 27. Mai bis unter die Decke voll und das Wasser beschädigte die komplette Technik. Der Sachversicherer der Stadt Brakel hat aufgrund der Dringlichkeit und geplanten Öffnung vom Sommer-Bad sofort am nächsten Tag einen Sachverständigen mit der Begutachtung und Beurteilung des Schadens beauftragt.

Durch den Defekt entstand ein Sachschaden Höhe von etwa 104.000 Euro, der allerdings zu knapp 90 Prozent von der Versicherung gedeckt ist. Mit einem Eigenanteil von etwa 14.000 Euro hätte die Stadt die Pumpen erneuern und dann im Laufe des August das Sommerbad wiedereröffnen können. Der Betriebsausschuss hat aber in seiner Sitzung am Donnerstagabend anders entschieden.

Das Freibad soll in dieser Saison geschlossen bleiben. Die Pumpentechnik soll nicht einfach erneuert, sondern auf moderne Hocheffizienzpumpen umgestellt werden.

Stattdessen wird das Hallenbad aktuelle auf eine schnellstmögliche Öffnung vorbereitet. "Wir hoffen, dass die Saison im Hallenbad Mitte/ Ende Juli starten kann", sagt Brakels erster Bürger. “Ich halte diesen Beschluss für sehr vernünftig, denn die bisherige Pumpentechnik bestand seit 20 Jahren und es ist ja unser Bestreben, unsere Bäder so gut es geht auf dem neuesten Stand der Technik zu haben”, erklärte Hermann Temme weiter.

Die Hocheffizienzpumpen können bis zu 37 Prozent Energie einsparen können und zudem mit einer Förderung von 45 Prozent bezuschusst werden. Die Hocheffizienzpumpen seien zwar in der Anschaffung teurer, aus ökonomischer und ökologischer Sicht würden sie sich aber rechnen, sagt Peter Frischemeier, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. „Zudem muss vor Baubeginn der Förderantrag bewilligt sein, weshalb auch eine Öffnung des Sommerbads bei dieser Variante nicht möglich ist”, erklärt Frischemeier außerdem. Der städtische Eigenanteil der Stadt Brakel liegt bei Einbau der Hocheffizienzpumpen bei etwa 20.000 Euro.

„Die Stromkosten für das Sommerbad betragen etwa 12.000 Euro, sodass sich auch die Mehrausgabe in drei Jahren amortisiert hat“, erläutert Andreas Gehle, zuständig bei der Stadt Brakel für die Bäderverwaltung, den einstimmigen Beschluss des Betriebsausschusses. Bei der neuen Technik soll auch ein Frühwarnsystem eingebaut werden, dass einen erneuten Totalausfall unmöglich macht.