Inhalt
Datum: 07.04.2015

Flüchtlinge sollen sich wohlfühlen

Wie schon in den vergangenen Jahren, so ist auch in diesem Jahr der Frühling von Flüchtlingen und Helfern im Beisein von Förderern und offiziellen Vertretern kommunaler Institutionen im Brakeler Flüchtlingsheim "In der Märsch" begrüßt worden.

Leider war das Wetter alles andere als frühlingshaft, so dass das gemeinsame Grillen von internationalen Spezialitäten im von der Ideen-Tischlerei Oeynhausen aufgestellten Zelt ausfallen musste. Der Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch. So wurde zwar beengt im Unterrichts- und Versammlungsraum aber trotzdem in lockerer Atmosphäre gefeiert.

Der Vertreter des Ökumenischen Arbeitskreises Flüchtlingshilfe, Meinolf Schulte, begrüßte den Brakeler Bürgermeister Hermann Temme und seine Mitarbeiter, Ingrid Roland, Norbert Loermann und Hartmut Senft. Er lobte den Einsatz und die Offenheit der Stadtverwaltung in der Flüchtlinghilfe und erklärte, wie froh er darüber sei, dass der Rat seine Ortsentscheidung für das neue Flüchtlingsheim korrigiert habe. Mit der neuen Entscheidung werde den Flüchtlingen und Helfern lange Wege abgenommen und die Kommunikation wesentlich erleichtet.

Bürgermeister Temme dankte für die Einladung, begrüßte die Flüchtlinge und Helfer und versicherte auch weiterhin seine besondere Sorge um das Wohlergehen der Bewohner. Seine Mitarbeiter und er wüssten um die besondere Notlage der Flüchtlinge und täten alles, damit jeder sich trotz Beengtheit und Kargheit möglichst wohlfühlen solle.

Ebenfalls herzlich begrüßte Meinolf Schulte die beiden Leiter der Kirchengemeinden, Herrn Wilhelm Koch, von "St. Michael" und Herrn Pastor Volker Walle, von der evangelischen "Auferstehungskirche", die ihrerseits ein Grußwort an die Flüchtlinge richteten. Pfarrer Koch und Pastor Walle, dankten den Helfern für ihre aufopfernde Mühe. Pfarrer Koch hob insbesondere Ursula Kahle von der örtlichen Caritas hervor, die sich schon seit nunmehr 20 Jahren besonders um die Flüchtlinge kümmere.

Mit einem Gebetsgruß auf Arabisch richtete sich der Imam der Türkisch-islamischen Gemeinde, Ahmet Akturk, Vorbeter der Moschee "Mevlana Cami", Brakel, an die Flüchtlinge, die sofort in großer Zahl durch ihre Antwort zeigten, dass sie obwohl aus unterschiedlichen Ländern fast alle Muslime sind.
Monsignore Franz-Josef Hövelborn begrüßte ebenfalls die Anwesenden und erinnerte an den Wert des Erlernens der deutschen Sprache, um nicht nur in Deutschland anzukommen, sondern auch zu bleiben.

Unter dem Motto "Ankommen und Bleiben" hatte die 1. Integrationskonferenz im Kreis Höxter eine Woche vorher Migranten begrüßt. Der Kreis Höxter ist der Kreis in NRW, der am stärksten vom Demographieproblem betroffen ist. Die Abwanderungsverluste der Bevölkerung nehmen solche Ausmaße an, dass in nächster Zeit die Sicherung der Sozialsysteme, die Infrastruktur und damit auch der allgemeine Wohlstand nicht mehr wie gewohnt gegeben sind. Hilfe für Flüchtlinge hat deshalb auch einen Eigensinn für die hier lebenden Menschen.

Nicht zuletzt auch aus diesen Gründen wirbt der Arbeitskreis Ökumenische Flüchtlingshilfe um weitere Helfer und Sponsoren. Das wöchentliche Treffen der Helfer mit den Flüchtlingen findet stets am Freitagnachmittag, um 15 Uhr bis 17 Uhr statt. Eingeladen sind alle, die sich engagieren wollen.