Generationenpark Lütkerlinde
Von der Idee zur Verwirklichung
Im Jahr 2007 bot sich die Möglichkeit mit dem Kasernenareal in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ zu kommen. Für die Kasernenanlage wurde in der Folgezeit ein Handlungskonzept zur städtebaulichen Verbesserung der Anlage erstellt. Dieses Handlungskonzept wurde vom Rat der Stadt Brakel beschlossen. Ziel ist es die isolierte Lage der Kasernenanlage aufzubrechen und in den Kernstadtbereich zu integrieren.
Erhaltung des Areals für die nächsten Generationen
1995 wurde für das Gesamtgelände eine Gefährdungsabschätzung hinsichtlich möglicher Altlasten durchgeführt. In Teilbereichen wurden leichte Kontaminierungen festgestellt. Die riesigen bituminösen Flächen des ehemaligen Kraftfahrzeug-Abstellplatzes mit leicht kontaminiertem Unterbau wurden nun komplett zurückgebaut. Die 3,5 Hektar große Brachfläche wird hier einer sinnvollen Nutzung zugeführt und durch die großflächigen Entsiegelungen auch ökologisch aufgewertet. Nach Aufgabe der militärischen Nutzung kann die Anlage nun ökologisch aufgewertet an die nachfolgenden Generationen weitergegeben und nachhaltig genutzt werden.
Im Jahr 2008 begannen die Planungen für den Generationenpark.
Ein Generationenpark für alle
Auf einer Größe von etwa 35.000 Quadratmetern ist eine Anlage für die unterschiedlichsten Aktivitäten entstanden:
- Ein Pflanzriegel aus drei Baumreihen mit verschiedenen Spielgeräten für Jung und Alt sowie einer Bocciabahn
- ein Rundwanderweg mit Sitzmöglichkeiten und Aussichtspunkten
- eine Skaterbahn, eine Finnbahn mit einem Rindenmulchbelag
- eine BMX-Strecke
- ein Beachvolleyballfeld
- eine Multifunktionsfläche für unterschiedlichste Aktivitäten und Ballspiele
- eine Kletter-/ Boulderwand.
Als weiterer Bestandteil der Anlage ist die vorhandene Sporthalle saniert worden und wird durch die Jugendfreizeitstätte und den Turnverein Brakel, und hier speziell die Inlinehockey- Abteilung mit Leben erfüllt. Die Halle, die seinerzeit über keine sanitären Einrichtungen verfügte, ist um einen eingeschossigen Gebäudeteil mit Toiletten, Lagerräumen, Duschen und Umkleiden erweitert werden. In der Halle wurde eine Tribünenanlage eingebaut.
Diese Maßnahmen wurden in einem nicht unerheblichen Maße durch Eigenleistung der Inlineskater-Abteilung in körperlicher wie auch finanzieller Art, und hier speziell durch Sponsoring, ermöglicht. Auf die geplanten Gesamtkosten von ca. 1,7 Millionen Euro wurde hier ein 70prozentiger Zuschuss aus dem Stadterneuerungsprogramm „Soziale Stadt“ unter Beteiligung von Land, Bund und Europäische Union gewährt, der hier rund 1,2 Millionen Euro beträgt. Bei der Stadt bleibt hier ein Eigenanteil von rund 520.000 Euro.
Feierliche Übergabe des Generationenparks Lütkerlinde an die Öffentlichkeit am 17. Juli 2011
Verleihung des Bodenschutzpreises NRW 2011
Mit dem Bodenschutzpreis sollen Impulse zur Standortverbesserung und Innenentwicklung gesetzt werden. Wesentliche Ziele dieses Wettbewerbs sind die Unterstützung der Wiedernutzung aufgelassener Industrie-, Gewerbe- und Militärstandorte sowie die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins zur Reduzierung des Flächenverbrauchs. Im Jahr 2011 werden zusätzlich auch Ansätze ausgezeichnet, die in besonderer Weise die Belange von Biotop- und Artenschutz sowie Bodenschutz und Altlastensanierung miteinander verbinden. Zwischen beiden Anliegen bestehen häufig große Synergien, da Böden und Biotope ein sehr enges Funktionsgefüge bilden.
Für die Jury des NRW-Bodenschutzpreis 2011 unter dem Motto "Allianz für die Fläche", ausgelobt vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungsverband Nordrhein-Westfalen (AAV), stellt der Generationenpark Lütkerlinde in Brakel ein vorbildliches integratives Konversionsprojekt in einer Kleinstadt im ländlichen Raum dar. Durch die mit der Sanierung verbundene großflächige Entsiegelungsmaßnahme erfolgten sowohl eine städtebauliche Aufwertung als auch in Teilbereichen eine ökologische Verbesserung und die Schaffung von Freizeit- und Erholungsangeboten.
Fördermittelgeber
Das Stadtteilzentrum
Ergänzt wird das Areal durch das 2015 eingeweihte Stadtteilzentrum. Die Nutzung erfolgt unter den Aspekten Dienstleistung, Verwaltung, Bildung, Kultur, Bistro/ Cafe und sogenannter Sondernutzungen. Das heißt, dass hier EDV-Kurse/ Internet-Cafe, Schulungen und Seminare, Basteln und Klönen, Vorträge, Küche und Kochkurse stattfinden. Weiterhin sind ein Büro für die Brücke-Moct und den Kulturring, ein Bistro mit Außenverkauf und Terrasse, ein offener Platz mit der Möglichkeit eine Bühne für Sonderveranstaltungen aufzustellen, geschaffen worden.
Sprach und Grammatikkurse, Handarbeitskurse, Bastel- und Malkurse für Kinder und Jugendliche, Chorproben, Tanz und Theater für Kinder und Jugendliche, Computerkurse und weitere Veranstaltungen werden im Innen- und Außenbereich angeboten. Die Pflege der Kultur aller herkunftsländer sollte möglich sein. Die gesellschaftliche Integration wird weiterhin gefördert. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, Traditionen zu erhalten und zu pflegen.