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Kath. Pfarrkirche St. Michael

  • Kirchplatz 4
    33034 Brakel

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  • Katholische Pfarrkirche St. Michael

    Die Kirche, von der ein Vorgängerbau - Saalkirche miteingezogenem Rechteckchor - aus dem 9. bis 12. Jahrhundert bei der 1998 erfolgten Restaurierung ergraben wurde, ist im Laufe der Jahrhunderte vielfach umgebaut und erweitert worden.

    In der ersten Bauphase wurde sie als eine romanische Pfeilerbasilika mit einschiffigem Querschiff und drei Apsiden errichtet (Bauherr nach Pöppel war Werner von Brakel 1158). Die erste Veränderung erfolgte unter dem baufreudigen Pfarrer Berthold von Berg (1280-1345), der die romanische Apsis niederreißen ließ und das gotische Hochchor errichtete (2. Bauphase). Wahrscheinlich hat er auch das einfache romanische Satteldach des Turmes durch einen gotischen Turm ersetzt. Die nächste Erweiterung brachte den Ausbau des südlichen Seitenschiffes (3. Bauphase; wohl nach Brand 1517). Im 19. Jahrhundert wurde der Turm abgebrochen und durch einen neuen ersetzt, der vor den alten gesetzt wurde. Es gibt wohl kaum eine Pfarrkirche im ehemaligen Hochstift Paderborn, für die so früh das Vorhandensein einer Orgel bezeugt ist wie in Brakel. Die erste Erwähnung einer Orgel im Brakeler Pfarrarchiv datiert aus dem Jahre 1349. Die Orgeltüren oder -flügel bestehen aus vier Ölgemälden auf Leinwand, Vorder- und Rückseite, die erst anlässlich der Restaurierung wieder aufeinander gebracht und auf ihre ursprüngliche Form zurückgeführt sind. Auf den farbigen Innenseiten sieht man die Verkündigung und Geburt Christi, auf den Außenseiten je zwei Evangelisten. Die Malerei auf den Flügeln stammt im ersten Stadium von Gerdt Strotmann (aus 1585). Die Bilder wurden 1683 von dem flämisch geschulten Hofmaler Ferdinands von Fürstenberg (1661-1683 Fürstbischof von Paderborn), dem aus Brakel stammenden JOHANN GEORG RUDOLPHI, übermalt. Anlass war wohl der gewandelte Zeitgeschmack. Die beiden doppelseitig bemalten Orgelflügel von Brakel sind die einzigen ihrer Art in Westfalen.

    Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kanzel (1622 von den Erben des Balthasar Hatteisen gestiftet), der steinerne Hochaltar (1748 gestiftet) und der Grabstein derer von Asseburg und Haxthausen.