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Datum: 08.06.2025

NABU-Auszeichnung: Vorbildlicher Streuobstbestand Bökendorf

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) würdigte im Rahmen des Projekts „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ Personen, die sich durch hervorragende Pflege für den Erhalt von Streuobstbeständen in Nordrhein-Westfalen einsetzen. Eine derartige Auszeichnung erhielt aktuell Peter Trapet als Pächter der Streuobstwiese in Bökendorf.

Streuobstfläche wird erhalten und gepflegt

Die oberhalb der Ortschaft Bökendorf gelegene Streuobstwiese, die sich im Eigentum der Stadt Brakel befindet, hat ein hohes Potential zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt. Rund 300 Obstbäume, teilweise sehr alte Sorten, (Apfel, Birne, Zwetsche, Kirsche) sind auf der Wiese zu finden. Seit rund 4 Jahren kümmert sich Peter Trapet gemeinsam mit Stephan Ahrens um die alte Streuobstwiese, die die beiden Pächter in enger Zusammenarbeit mit dem „Heimatapfel“ bewirtschaften.

„Durch Pflanzung neuer Bäume soll auch die Zukunft der Streuobstwiese gesichert werden“, erläutert Stephan Ahrens. Daher achte man bei den Nachpflanzungen auch auf einen guten Mix von alten und auch heimischen Sorten. „Es ist uns als Pächtern ein besonderes Anliegen, diese Streuobstfläche zu erhalten und auch sichtbar für die Bevölkerung zu machen“, so Ahrens weiter. Daher werden auch Aktionen in enger Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Modexen angeboten. Der Wert des Obstes soll geschätzt und die alten Sorten, die auch für Allergiker besser verträglich sind, unbedingt erhalten werden, das ist den Pächtern sehr wichtig. Rund 10 Tonnen Obst werden hier durchschnittlich im Jahr geerntet. Peter Trapet, der an dem Ortstermin mit dem NABU leider nicht teilnehmen konnte, hatte seiner Zeit den Antrag für Bökendorf gestellt.

„Hier in Bökendorf haben wir eine der schönsten, alten und artenreichen Wiesen, ein unglaublich vielfältiges und ergiebiges Biotop und eine tolle Kombination aus kultureller Nutzung und dem Mehrwert für Pflanzen- und Tierwelt“, zeigt sich Harald Gläser, Vorsitzender des NABU und Förster der Stadt Brakel, beeindruckt. Auch Alexander Kleinschmidt, der Allgemeine Vertreter des Brakeler Bürgermeisters, ist froh, dass die beiden Pächter mit so viel Engagement für den Erhalt der Bökendorfer Wiese engagieren. Derartige Kulturgüter müssen unbedingt für nachfolgende Generationen erhalten und geschützt werden, so Kleinschmidt, das sei auch im Sinne der Stadt Brakel als Grundstückseigentümerin.

Zum Hintergrund:

Streuobstwiesen sind Lebensräume für über 5000 Tier- und Pflanzenarten, darunter bedrohte Arten wie der Steinkauz. Aufgrund von Rodungen und Überalterung sind diese Flächen jedoch gefährdet. Durch die Kooperation von Landwirtschaft, Naturschutz und dem Land NRW wurden von 2017 bis 2025 erfolgreiche Maßnahmen zum Erhalt dieser wichtigen Kulturlandschaften umgesetzt. Während des Projekts wurden insgesamt 28 Auszeichnungen vergeben, um das Engagement für den Erhalt der Biodiversität zu fördern. Eine dieser Auszeichnungen erhielt Peter Trapet für die Bökendorfer Streuobstwiese.