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Datum: 29.04.2025

Regionalgruppensitzung fand am 14.03.2025 in Minden statt

Die Regionalgruppe OWL hat sich am 14.03.2025 in Minden zu einer Sitzung getroffen.

Das Land Nordrhein-Westfalen richtete 1985 ein Sonderförderprogramm zur Erhaltung und Erneuerung von historischen Stadtkernen ein. Anlass war die Erkenntnis, dass gerade in einem durch die industriellen Verdichtungsräume geprägten Land der Erhalt gewachsener Stadtkerne einen besonderen Stellenwert hat. Die Fördermittel sollten dazu dienen, den Grundriss und die Bausubstanzen in den historischen Stadtkernen umfassend zu schützen, zu pflegen und behutsam zu erneuern. Damals wurden zunächst 24 geeignete Städte in das Förderprogramm aufgenommen, deren historischer Grundriss und deren Stadtbild nicht durch Kriegszerstörungen und Stadtumbau in der Nachkriegszeit überformt worden sind. Diese Städte verpflichteten sich, bei allen Planungen besondere Rücksicht auf das baukulturelle Erbe zu nehmen.

Trotz der ausgeprägten Besonderheiten jedes einzelnen historischen Kerns, sind viele gemeinsame Probleme zu lösen. Im Interesse eines kontinuierlichen Erfahrungsaustausches gründeten die am Programm beteiligten Städte 1987 die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne in Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile sind insgesamt 60 historische Stadt- und Ortskerne zusammengeschlossen. Der Erfahrungsaustausch der Experten im Netzwerk soll die Bewältigung der vielfältigen Aufgaben ermöglichen, die mit den besonderen Anforderungen an den Erhalt des kulturellen Erbes aber auch dessen behutsamer und zukunftsorientierten Weiterentwicklung verbunden sind.

Die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in NRW ist in sechs Regionalgruppen aufgeteilt, deren stärkste die Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe mit 12 Regionalgruppenmitgliedern ist. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne NRW unter www.hso-nrw.de.

In der Regionalgruppensitzung Ostwestfalen-Lippe sind neben Vertretern der Mitgliedsstädte regelmäßig Verantwortliche aus der Bezirksregierung Detmold, dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW sowie dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vertreten.

Informationen zum Netzwerk Stadtentwicklung NRW
Die Arbeitsgruppe Historische Stadt- und Ortskerne in NRW gehört ebenfalls zu fünf Netzwerken (Forum Baulandmanagement NRW, Stadtumbaunetzwerk NRW, Städtenetz Soziale Stadt NRW und Netzwerk Innenstadt NRW) in Nordrhein-Westfalen, in denen sich zahlreiche Kommune engagieren. Diese Netzwerke sind freiwillige Arbeitsgemeinschaften von Städten und Gemeinden im Land NRW im Sinne der §§ 2 und 3 des Gesetzes über die kommunale Gemeinschaftsarbeit (GkG) NRW.

Die Netzwerke arbeiten seit ihrer Gründung nach dem Prinzip „aus der (kommunalen) Praxis für die (kommunale) Praxis“. Die Netzwerke haben sich zu unterschiedlichen Themen gebildet, dabei verstehen sie sich als Informationsbörse bzw. Austauschplattform und haben sich dementsprechend jeweils strukturiert.

Ab dem 01. Januar 2024 setzen die bestehenden Netzwerke ihre Arbeit unter dem gemeinsamen Dach „Netzwerk Stadtentwicklung NRW“ fort. Damit sollen die Strukturen und Förderprozesse vereinfacht und Synergien erzeugt sowie etablierte und erfolgreiche Arbeitsweisen der bisherigen Netzwerke fortgesetzt werden.

Das Netzwerk Stadtentwicklung NRW dient dem interkommunalen Erfahrungs- und Wissensaustausch. Hierzu zählen etwa die Organisation von Veranstaltungen zu Aufgaben- und Problemstellungen der Stadtentwicklung oder die Vermittlung von Informationen, Handlungsleitfäden, Praxisbeispielen sowie Kontakten von Expertinnen und Experten an die Mitgliedskommunen. Ziel ist es, ein qualifiziertes, stadtplanerisch begleitendes, interkommunales Städtenetzwerk zur Nutzung von Synergien und vorhandenem Know-how zu schaffen.

Das Netzwerk Stadtentwicklung NRW versteht sich hierbei als eine wachsende Arbeitsgemeinschaft, die für alle Kommunen des Landes Nordrhein-Westfalen offen ist. In die Arbeit des Netzwerkes und seiner Arbeitsgemeinschaften können weitere Institutionen als Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner einbezogen werden.

In den verschiedenen Städten und Gemeinden in NRW besteht eine Vielzahl an unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen. Verschiedene Herangehensweisen und Förderprogramme bieten hier einen breiten, aber auch komplexen Ansatz zur Bearbeitung von Herausforderungen und Problemen. Daher liegen in vielen Städten und Gemeinden heute spezifische und langjährige Erfahrung etwa in der Umsetzung von Förderprogrammen vor. Den verantwortlichen Personen in den einzelnen Kommunen fehlen aber häufig Informationen über andernorts erfolgreich eingesetzte Instrumente, Methoden und Prozesse im Bereich der Städtebauförderprogramme und deren Übertragungsmöglichkeit auf andere, ähnlich gelagerte Herausforderungen sowie die Unterstützung und Beratung bei der Auswahl der angemessenen und passgenauen „Werkzeuge“ zur Bearbeitung der anstehenden Fragestellungen/Entscheidungen und gemeinsamer Vorhaben.



Zur Sitzung in Minden

Tagesordnung:
1. Begrüßung durch den Regionalgruppenvorsitzenden Herrn Temme und den gastgebenden Beigeordneten der Stadt Minden Herrn Bursian
2. Anmerkungen und Freigabe der Niederschrift der Sitzung vom 15.11.2024 in Nieheim
3. Zukunftsprogramm 2030:
• Evaluierung und Fortschreibung
• Zukunftssession der Regionalgruppe mit Complan Kommunalberatung
4. REGIONALE 2022 – Smart, 3D und historisch!
• Zwischenbericht
5. Wahlen:
• Vorsitzender der Regionalgruppe
6. Bericht aus dem Steuerkreis
7. Berichte aus den Städten
8. Verschiedenes


Zum Punkt TOP 5:

In der Sitzung wurde ein neuer Vorsitz der Regionalgruppe OWL gewählt. „Ich habe den Vorsitz der Regionalgruppe OWL von Reiner Austermann, dem damaligen Bürgermeister der Stadt Lemgo, im März 2019 gerne übernommen. Die Regionalgruppe, die Arbeitsgemeinschaft sowie die Themen waren mir immer eine Herzensangelegenheit, für die ich mich gerne eingesetzt habe.“ so Hermann Temme, Bürgermeister der Stadt Brakel. Da er sich bei der Kommunalwahl 2025 nicht mehr zur Wahl stellen wird, möchte er das Amt des Regionalgruppenvorsitzenden weitergeben.
Zum neuen Vorsitzenden wurde Torben Blome gewählt, der seit 2020 Bürgermeister der Stadt Lügde ist. „Ich freue mich sehr auf die kommende Aufgabe als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft in Ostwestfalen-Lippe. Wir sind in OWL eine vielfältige und starke Region mit einzigartigen Städten und Gemeinden. Die Mitgliedsstädte der Arbeitsgemeinschaft haben zusätzlich die historischen Stadt- und Ortskerne als individuelle Schätze und besonderes Erbe im Gepäck. Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe untereinander, aber speziell mit der örtlichen Bezirksregierung in Detmold und den weiteren Beteiligten halte ich für einen Garanten vieler erfolgreicher städtebaulicher Maßnahmen in der Vergangenheit. Gleichzeitig sind die Herausforderungen von Transformation, Veränderung, technischem Fortschritt, Klimafolgen und vielen weiteren Schwerpunkten immens. Gemeinsam wollen wir auch in Zukunft für vitale und lebendige Städte in OWL arbeiten und ich danke Bürgermeister Hermann Temme von Herzen für sein großes Engagement.“


Aufgestellt:
Brakel, März 2025
gez. Verena Potthast