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Datum: 15.07.2020

Zwergenparadies bekommt gräumigen Anbau

Die Stadt Brakel hatte bereits seit Längerem Erweiterungsanbau für die Kindertageseinrichtung "Zwergenparadies " in Istrup geplant. Anfänglich war nur ein kleinerer Anbau geplant worden, welcher die Arbeit der Erzieherinnen erleichtern sollte und etwas größere Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder schaffen sollte. Dieses Konzept wurde jedoch verworfen, da im Nachgang ein Raumkonzept entwickelt wurde, welches die Anforderungen an eine zukunftsfähige und vergrößerte Kindertageseinrichtung erfüllt.  Dieses Raumkonzept war die Grundlage für die aktuellen Planungen des Erweiterungsanbaus.

Das mehr als 100 Jahre alte Haus in der Istruper Straße 5 in Istrup hat bereits viele Benutzer gehabt, sagt Bauunternehmer Reinhard Lücking. „Zuerst war hier die Knabenschule untergebracht. Die Mädchen wurden damals getrennt in einem anderen Haus unterrichtet. Dann war die Feuerwehr hier ansässig, bevor sie umzog. Es folgten weitere Nutzer. Bis jetzt ist seit vielen Jahren die städtische Kindertageseinrichtung „Zwergenparadies“ in dem Haus, dass wir bereits mehrfach umgebaut haben“, sagt Lücking. Derzeit wird ein geräumiger Anbau an das alte Haus gebaut.

Vor Jahren ist ein kleiner Anbau entstanden, aber auch der sorgt nicht mehr für eine angemessene Unterbringung der Kinder. Denn die Zahl der Kindergartenkinder in Istrup ist gestiegen. Besuchten 2014/2015 19 Kinder die städtische Kita (drei U3, 16 Ü3), sind es im aktuelle Kindergartenjahr 2019/2020 23 „Zwerge“ (vier U3, 19 Ü3). Im kommenden Jahr geht die Stadt von insgesamt 28 Kindern aus. „Ein Kindergarten ist für Eltern ein wichtiges Kriterium, in eine Ortschaft zu ziehen. Von den zwölf Kitas in Brakel und den Ortschaften sind sechs in städtischer Hand. Und wir sind immer bemüht, die Kitas dem demografischen Wandel anzupassen. So wie hier in Istrup“, sagt Bürgermeister Herman Temme.

Mit 400.000 Euro ist der Anbau von der Stadt veranschlagt worden. Um Fördermittel (mindestens 60 Prozent) für dieses Projekt zu beantragen, mussten die Raumvorgaben vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erfüllt werden. Jetzt wird die Kita „Zwergenparadies“ von ungefähr 95 Quadratmeter auf eine Nutzfläche von 263 Quadratmeter erweitert. In dem neuen Anbau stehen den Kindern ein Ruheraum, ein zusätzlicher Gruppenraum, ein Speiseraum mit Küche und eine neue WC-Anlage zur Verfügung. „Wir sind sehr froh, dass unsere Kinder jetzt mehr Platz bekommen“, sagt Elisa Kühlewind vom Elternbeirat. Vor Baubeginn Anfang Mai musste die Kita umziehen. Es bot sich das direkt neben dem Kitagrundstück gelegene Pfarrheim an, das jetzt bis nach den Weihnachtsferien von den Kindern benutzt wird. Das Übergangsquartier konnte in Ruhe bezogen werden, da durch die Corona-Krise kein Kindergartenbetrieb erlaubt war.

Alle Räume im neuen Anbau sind ebenerdig und somit leicht zu erreichen. Der neue Trakt wird energetisch optimiert und massiv gebaut. Den Abschluss nach oben bildet ein Satteldach, der Übergang zwischen altem Haus und Neubau erhält ein Flachdach.

Besonders freut es die Erzieherinnen, dass der Anbau eine Fußbodenheizung bekommt. Denn die sei wesentlich angenehmer, sind sich Kitaleiterin Hedwig Nostitz und ihre Mitarbeiterinnen sicher.

Den Rohbau übernimmt das Bauunternehmen Allerkamp-Lücking, die weiteren sechs Handwerksbetriebe zur Fertigung des Anbaus kommen alle aus der Region, wie Bürgermeister Temme betont.

„Wir liegen voll im Zeitplan, das ist ja auch immer wichtig“, sagen Johannes Groppe und Christoph Rustemeyer aus dem Fachbereich Bauen und Planen der Stadt Brakel bei einer Ortsbesichtigung. Die Arbeiten sind Anfang Mai gestartet und sollen gemäß Bauzeitenplan zu Weihnachten abgeschlossen sein. Ziel ist es, dass nach den Weihnachtsferien der Umzug in die neue Unterkunft durchgeführt werden kann.

Später, im Frühjahr 2021, soll die Außenanlage gestaltet werden. Dafür wurde noch eine angrenzende Fläche von der Kirchengemeinde erworben. „Dies ist ein guter Tag für Istrup und Brakel. Denn eine vernünftige Infrastruktur ist wichtig für jede Stadt und jeden Ort“, sagt Hermann Temme. Und fügt hinzu: „Ein besonderer Dank gilt der Kirchengemeinde Istrup und Pfarrer Willi Koch für die schnelle Zusage, dass der Kindergarten während der Bauphase das Pfarrhaus nutzen kann.“