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Datum: 14.10.2021

Mehr als nur ein Transportmittel

Der Bürgerbusverein feierte jüngst sein 10-jähriges Bestehen. „Der Bürgerbus in Brakel ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Bürgermeister Hermann Temme und gratulierte dem aktiven Bürgerbusverein  zum Geburtstag. Er dankte den 29 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern sowie dem Vorstand des Bürgerbusvereins dafür, dass der Bürgerbus nicht nur Fahrgäste transportiere, sondern auch als sozialer Treffpunkt fungiert. Der Bürgerbus habe die Lebensqualität der Einwohner also verbessert und „es wird viel geklönt und durch die Kommunikation unter den Fahrgästen werden neue Bekanntschaften geschlossen“, betonte Bürgermeister Hermann Temme in seinem Grußwort. Temme erinnerte aber auch an die 2017 verstorbene Marese Demmler, die bereits in Bad Driburg den Bürgerbusverein gegründet hatte und vor zehn Jahren die Entwicklungen zu dem Projekt in Brakel ebenfalls tatkräftig unterstützt hatte.

„Bürger fahren Bürger“ – unter diesem NRW-weiten Motto ging die Bürgerbus-Idee am 17. Oktober 2011 auch in Brakel an den Start. Mehr als 300.000 Kilometer hat der Bürgerbus in den vergangenen zehn Jahren zurückgelegt, etwa 70.000 Fahrgäste befördert und bei jeder Route durch die Kernstadt 41 Haltestellen angefahren.

„Von Anfang an war es den Initiatoren Ehrensache und Verpflichtung zugleich, vor allem den älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, mobil zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben leichter teilhaben zu können. Und die Mitglieder des Bürgerbusvereins tun alles, damit die Brakelerinnen und Brakeler noch näher zusammenrücken: Sie optimieren die Fahrtroute, richten Haltestellen bei Bedarf neu ein und gleichen Fahrpläne an. Was ich aber besonders wichtig finde: Der Bus ist durch eine ausklappbare Rampe vorne barrierefrei“, so Temme. Die große Dankbarkeit der Fahrgäste sei der Motor, der die Fahrerinnen und Fahrer antreibe, unterstrich der Bürgermeister.

Auch der Bundestagsabgeordnete Christian Haase schloss sich den Glückwünschen an. Er dankte den Vereinsgründern, die den Mut gehabt hätten, etwas Neues auf den Weg zu bringen. „Aber eine gute Idee allein reicht nicht, man muss diese Idee auch mit Leben füllen und aufrecht erhalten. Und genau das haben sie hier in Brakel geschafft“, so Haase. Die Bürgerbusse seien zudem ein wichtiger Partner des ÖPNV, vor allem im ländlichen Raum. Heute müsse man Mobilität anders denken, sagte Haase. „Ich glaube auch nicht, dass wir uns nur auf Elektro fokussieren können.“ Man müsse auch andere Technologien wie den Wasserstoff im Blick haben.

Landtagsabgeordneter Matthias Goeken ergänzte, dass Elektro-Motoren für Bürgerbusse noch nicht praktikabel seien, da dadurch das zulässige Gesamtgewicht für Bürgerbusse von 3,5 Tonnen überschritten würde. „Wir müssen uns daher auch auf andere Antriebs-Alternativen einlassen können“, machte Goeken deutlich.

Höxters Landrat Michael Stickeln lobte den Brakeler Bürgerbusverein dafür, dass er sich nicht von der Corona-Pandemie habe „ausbremsen“ lassen.

Wie viel der Bürgerbusverein in Brakel erreicht hat und wie dankbar seine Mitglieder dafür sind, hob Rainer Pauli in seiner Rede hervor. „Wir sind eine tolle Truppe“, betonte der Vorsitzende des Bürgerbusvereins. Auch er dankte Gründungsmitgliedern wie Corina Murawski, den drei „Geburtshelfern“ Reinhard Riepe, Hartmut Senft und Andreas Homisse, der Stadt Brakel für ihre Unterstützung sowie seinen Vorstandskollegen. Und auch Marion Breustedt und Hermann Breustedt-Stamm als Vertreter der Go On gebühre großer Dank für die stets tatkräftige Unterstützung, so Pauli weiter.

Als besondere Anerkennung gab es für die anwesenden Gründungsmitglieder und Fahrerinnen und Fahrer der ersten Stunde die Ehrennadel von Pro Bürgerbus NRW.