Inhalt
Datum: 26.01.2021

Brakel erzeugt insgesamt rund 83 Prozent des Stromverbrauchs durch regenerative Energie

Auch die regionalen Energiesysteme befinden sich im Wandel. Digitalisierung, Dezentralisierung und Dekarbonisierung bewirken einen radikalen Umbruch in der Energiebranche mit Auswirkungen auf unsere Region. Dabei spielt zum Beispiel eine Rolle, wie hoch der Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Brakel ist. Und wie viel klimaschädliches CO2 durch den regenerativ erzeugten Strom vermieden wird. Der regionale Infrastrukturdienstleister Westfalen Weser hat im Energiebericht 2020 umfangreiches Datenmaterial aufbereitet, um eine Grundlage für zukünftige Entwicklungen und sinnvolle Transformationspfade zu schaffen. Leonie Riekschnietz, Kommunalreferentin bei Westfalen Weser Netz, übergab den Energiebericht 2020 für die Stadt Brakel aktuell an Bürgermeister Hermann Temme.

Über 30.000 Tonnen CO2-Emissionen konnten insgesamt vermieden werden

Im Energiebericht 2020 hat Westfalen Weser (WW) wieder zahlreiche Daten und Fakten zur erneuerbaren Stromproduktion in Deutschland, im Netzgebiet von Westfalen Weser, im Kreis Höxter und in den Kommunen des Kreises zusammengestellt. In Brakel (WW-Netzgebiet: Beller, Bellersen, Bökendorf, Brakel, Erkeln, Hempsen, Istrup, Rheder, Riesel, und Schmechten, übrige Bereiche: EnergieNetz Mitte) wurden in 2019 insgesamt über 58.000 Megawattstunden (MWh) Strom genutzt. Gleichzeitig wurden rund 37.000 MWh im Stadtgebiet aus regenerativen Energiequellen erzeugt, das sind rund 63 Prozent des verbrauchten Stroms im WW-Netzgebiet. Im gesamten Netzgebiet der Stadt Brakel lag der regenerative Stromanteil bei 83 Prozent.

Den überwiegenden Anteil im WW-Netzgebiet macht dabei die Biomasse mit fast 57 Prozent aus, gefolgt von Photovoltaik mit über 36 Prozent. Wasserkraft und Windenergie spielen in diesem Zusammenhang nur eine untergeordnete Rolle. Durch die Einspeisung regenerativer Energien im Jahr 2019 wurden in der Nethe-Stadt insgesamt über 30.000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden, was einer Vermeidung pro Einwohner von rund 1,8 Tonnen CO2 entspricht oder einen Baumbestand von 2,4 Millionen Bäume bedeutet. Ein Ergebnis, das nicht zuletzt Bürgermeister Hermann Temme freut. „Auch die Bürgerinnen und Bürger unsere Stadt tragen so ihren Teil zur Schonung der Umwelt und zur Einsparung von fossilen Brennstoffen bei. Wir halten deshalb selbstverständlich an unserer kommunalen Strategie fest, um die vorhandenen Potenziale in der Kommune gezielt zu nutzen und die vorhandenen Infrastrukturen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln“, so Temme.

Westfalen Weser – Wandel der regionalen Energiesysteme mitgestalten

In dem rund 20 Seiten langen Energiebericht wird auch ausführlich über die Herausforderungen und die Handlungsspielräume der Städte und Gemeinden bei der Gestaltung der Energieversorgung berichtet. Nach Einschätzung von Westfalen Weser bestehen die Herausforderungen insbesondere in der Dezentralisierung der Energieversorgung wie in der Finanzierung der Energiewende. Eine entscheidende Rolle werden dabei die Sektorenkopplung, also die Ausweitung der Energiewende auf die Bereiche Wärme, Gas und Verkehr, spielen sowie die Flexibilisierung der Energieflüsse und der Netzinfrastruktur. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Kommunen aktiv zu unterstützen. Wir betrachten Kooperationen als einen Schlüssel zur Energiewende und bieten uns Partner für lokale Netzwerke an. Denn wir verfügen über die notwendige Erfahrung in der Erfassung und Zustandsbewertung von Infrastruktur sowie über umfangreiche Kompetenzen in der Assetplanung“, betonte Leonie Riekschnietz, Kommunalreferentin bei Westfalen Weser, bei der Übergabe des Energieberichts.