Inhalt
Datum: 03.11.2015

Gisela Scheffer stellt das Kunstwerk des Monats im Bürgerbüro aus

Das Projekt "kunst findet stadt" präsentiert im November das Buch-Leporello der Künstlerin Gisela Scheffer. Das Kunstwerk ist im Bürgerbüro der Stadt Brakel zu den allgemeinen Öffnungszeiten ausgestellt.

Steinbruch - ein Buch-Leporello

Über mehrere Monate entstanden im Steinbruch von Grundsteinheim künstlerische Arbeiten der Grafikerin und Bildhauerin Gisela Scheffer.  Fasziniert von den monumentalen Wänden, den zuletzt von Wind und Wetter freigelegten Gesteinsschichten, Strukturen und Farben sowie der Raumwirkung unterschiedlicher Positionen und den jahreszeitlichen Atmosphären im Steinbruch, tritt sie in einen Dialog mit diesem Ort und interpretiert das Wahrgenommene in ihren Bildern. Indem sie Strukturen und Flächen zeichnerisch auf das Blatt „modelliert“, entstehen neue spannende Bildwelten. Das Ergebnis dieser intensiven Auseinandersetzung zeigt sie in ihrem Kunstbuch mit zahlreichen Alugrafien im Bürgerbüro der Stadt Brakel. Als Buch und Leporello konzipiert, lässt es sich blättern oder als dreidimensionales Objekt aufstellen und bewegen. Der Betrachter hat so die Möglichkeit, seine eigene Bildauswahl zu treffen und jederzeit zu verändern. Damit bleibt das Buch-Objekt lebendig.  Für Gisela Scheffer stellt die Arbeit eine Verbindung zwischen Grafik und Bildhauerei dar, die die zwei- und dreidimensionale Gestaltung vereint.

Die Arbeit und die Wahl der Mittel

Den Auftakt bildet ein schlüssiges Konzept, das Ideen und gestalterische Freiheiten berücksichtigt. Die Wahl der Mittel, die Alugrafie (Druckgrafik), sollen den Reiz des Ortes, die Spannung und Dramatik der Motive wiederspiegeln. die facetten-reichen, weichen Nuancen der Grafiken von hellem Grau bis hin zu Schwarz bilden dieses eindrucksvoll ab. Gezeichnet hat Gisela Scheffer mit fetthaltigen Kreiden und Stiften auf speziell präparierten Aluminiumplatten direkt vor Ort, im Steinbruch. Die Druckplatten sind wie beschichtete Lithosteine fettanziehend und wasserabstoßend. In einem aufwendigen, mehrschrittigen Verfahren wurden die fertigen Zeichnungen dann in der Druckerei durch Ätzen für den Druck vorbereitet und danach auf Büttenpapier gedruckt. Die Druckbögen wurden geschnitten und von Hand als Buch-Leporello gebunden. 

Entstanden ist eine kleine Auflage von Kunstbüchern in besonderer Qualität.