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Datum: 24.10.2022

Tag des Ehrenamtes: Bürgermeister dankte den Ehrenamtlern

Bereits zum achten Mal veranstaltete die Stadt Brakel am vergangenen Freitag den „Tag des Ehrenamtes“. In dieser Veranstaltung, die alle 3 Jahre stattfindet, möchten Rat und Verwaltung der Stadt Brakel allen ehrenamtlich Tätigen in der Großgemeinde einmal DANKE sagen, denn Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Ehrenamt ist Arbeit, die unbezahlbar ist.

"Heute steht das im Rampenlicht, was oft im Stillen stattfindet"

"Für ihr Wirken und Tun möchte ich Ihnen persönlich und im Namen des Stadtrates, der Verwaltung und der gesamten Bevölkerung unserer liebenswerten Stadt Brakel heute ganz herzlich danken. Mit dem "Tag des Ehrenamtes" möchten wir Ihnen zeigen, wie sehr wir Ihr ehrenamtliches Handeln schätzen und wie viel Anerkennung es gefunden hat, obwohl oder weil es eher im Stillen stattfindet. Heute jedoch steht das im Rampenlicht, was Sie alles für andere und das Gemeinwohl tun", so die Begrüßung des Bürgermeisters Hermann Temme.

260 Gäste folgten der Einladung zum "Tag des Ehrenamtes" und durften sich auf ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm unter der Moderation von Susanne Stork in der Aula des Brakeler Schulzentrums freuen. Der Gesangverein Concordia Bellersen begeisterte die Anwesenden mit vier Liedbeiträgen und der LED-Showtanz erntete ebenfalls viel Beifall. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung hatte der Bürgermeister die Ehrenamtler dann noch zu einem gemeinsamen Abendessen in die Mensa des Schulzentrums eingeladen.

Verdienstmedaillen, als höchste Auszeichnung der Stadt, wurden verliehen

Die Stadt Brakel hat diese Veranstaltung ebenfalls zum Anlass genommen, die höchste Auszeichnung der Stadt, die Verdienstmedaille für hervorragende und außergewöhnliche Verdienste in den Bereichen Soziales, Kultur und Sport zu verleihen. Der Rat beschließt in nichtöffentlicher Sitzung mit einer Mehrheit von 2/3 der anwesenden Ratsmitglieder die Vergabe der Medaillen. Der Beschluss zur Vergabe der Verdienstmedaillen erfolgte in der nichtöffentlichen Sitzung des Rates am 22. Juni 2022 durch einstimmigen Beschluss.

Verdienstmedaille im Bereich Soziales: Renate Große-Bölting

Renate Große-Bölting hat den Ambulanten Hospiz-und Pallitativ-Beratungsdienst im Kreis Höxter gegründet und aufgebaut und eine ganz wichtige Pionierarbeit für trauernde Menschen im gesamten Kreis Höxter geleistet. Sie bietet regelmäßig mit ihrem Team im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Brakel das Trauerfrühstück "Morgenstrahl" an, hier finden die Trauernden immer ein offenes Ohr. Auch Trauerseminare oder Trauerspaziergänge werden auf Ihre Initiative hin angeboten. Frau Große-Bölting ist zertifizierte Trauerbegleiterin für Erwachsene. Ihre persönliche Hingabe und Sorgfalt in der Vorbereitung der Gespräche ermöglicht es den Trauernden sich trotz der schwierigen, emotionalen Situation wohlzufühlen und sich in ihrer Trauer einem anderen Menschen anzuvertrauen. Die Gesprächsangebote sind insbesondere deshalb so wichtig, weil oftmals Familienangehörige nicht mehr da sind oder zumindest nicht am selben Ort leben. Sie ist seit vielen Jahren eine verlässliche Anlaufstelle für trauernde und sterbende Menschen in Brakel, sie macht Mut und gibt diesen Zuversicht. Frau Große-Bölting war ebenfalls lange Jahre aktiv in der Flüchtlingsarbeit tätig und hat sich für die Geflüchteten eingesetzt. Sie begeistert sich für das Ehrenamt, um Menschen in schwierigen Lebenslagen begleiten zu können und zugleich viel für das eigene Leben mitzunehmen.

Verdienstmedaille im Bereich Soziales: Andrea Schulte

Mit dem Eintritt in den Ruhestand begann Andrea Schulte ihr ehrenamtliches Engagement im Bereich des Brakeler Bürgerbusvereins.Seither steuert sie den Brakeler Bürgerbus und leitete den Verein in den Jahren 2014 bis 2019 ebenfalls als Vorsitzende. Auch aus dem Team der Brakeler Tafel "Tischlein deck dich" ist Frau Schulte nicht mehr wegzudenken. Sie engagierte sich sofort, als hier helfende Hände gesucht wurden und tut dieses bis heute noch. Im Jahr 2015 kamen viele geflüchtete Menschen aus unterschiedlichen Ländern, wie zum Beispiel aus dem Kriegsgebiet Syrien, nach Brakel. Viele dieser vorwiegend jungen Männer – später kamen auch Familien dazu – waren traumatisiert, mit der deutschen Kultur nicht vertraut und sprachen kein Wort Deutsch. Auch hier war Frau Schulte sofort zur Stelle und eine sehr wichtige Anlaufstelle im „Flüchtlingscafé“. Der offene Treff, bei dem man einfach reden, sich einen Rat holen konnte oder das Gefühl hatte, dass jemand „da“ ist, hatte sich schnell etabliert. In ihrer Arbeit mit den Geflüchteten ist es Frau Schulte immer wichtig, bei den „Herausforderungen“ des täglichen Lebens mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ob Arztbesuche, Behördengänge, das Ausfüllen von Formularen, bei all diesen täglichen Hürden steht Frau Schulte als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie möchte Menschen „auffangen“ und ihnen das Ankommen und Leben in Brakel trotz vieler Barrieren so „normal“ wie möglich gestalten. Sie hilft Menschen gern in unserer schönen Stadt heimisch zu werden.

Verdienstmedaille im Bereich Kultur: Josef Rehrmann

Seine Visionen für sein Heimatdorf ließen Josef Rehrmann stets als Motor, Koordinator und Mensch in Erscheinung treten, der wie nur wenige, immer wieder Menschen vor Ort für seine, für die Dorfgemeinschaft sehr wichtigen, Ideen und Projekte gewinnen und begeistern konnte. Als Vorsitzender des Betreibervereins gelang es unter seiner Regie die alte Turnhalle in ein vorzeigbares Dorfgemeinschaftshaus zu verwandeln. 22 Jahre lang führte er die St. Petrus Schützenbruderschaft als Oberst an und rief das Familienzelt der Bruderschaft ins Leben. 2005 war er tatkräftig und maßgeblich an der Gestaltung des neuen Dorfplatzes in Erkeln beteiligt. Eine Realisierung dieses Projektes wäre ohne die Eigenleistung der Dorfgemeinschaft nicht möglich gewesen. Gemeinsam mit vielen weiteren helfenden Händen investierte er hier unzählige ehrenamtliche Stunden. Sein besonderes Verhältnis zur Natur bewog Ihn zu mancher Pflanzaktion, er veredelte ebenso Obstbäume und hängte unzählige Nistkästen auf. Bei all diesen Aktionen nahm er gern die Kinder und Jugendlichen des Dorfes mit in die Verantwortung. Im Jahr 2005 organisierte er die 1150 Jahrfeier des Ortes, auch die vielen historischen Ernte- und Kartoffelfeste begleitete er mit viel Engagement. 2010 entstand unter seiner Federführung die Petrusbrücke, die es seitdem Wanderfreunden ermöglicht, vom Ortskern sicher zu Fuß oder per Fahrrad zum Sportplatz zu kommen. "Es gibt viel zu tun, packen wir es an...", dieser Leitspruch treibt Josef Rehrmann an, auch zukünftig vollen Einsatz für sein Dorf zu geben.

Verdienstmedaille im Bereich Sport: Karl Saake

Im Bereich Sport wird die Verdienstmedaille an Karl Saake verliehen, der aus terminlichen Gründen nicht anwesend sein konnte. Diese Verleihung wird in Kürze im Rahmen einer Ratsitzung nachgeholt.

Die Stadt Brakel möchte sich bei allen ehrenamtlich Tätigen in der Großgemeinde Brakel ganz herzlich bedanken, denn Ehrenamt ist Ehrensache und verdient die höchste Anerkennung. Ein goßer Dank gilt auch der Sparkasse Höxter für die freundliche Unterstützung dieser Veranstaltung.