Richtungsweisende Mitgliederversammlung
Am Donnerstag, 9.3.2023, trafen sich Vertretende der 60 Mitgliedsstädte zur jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt‐ und Ortskerne in NRW im Bürgerhaus Velbert‐Langenberg. Auf der Veranstaltungsagenda standen das in Gründung befindliche Netzwerk Stadtentwicklung NRW, angestoßene Vorhaben und Projekte im Jahr 2023 sowie Themen und Projektansätze zu Erhalt und Weiterentwicklung der 60 Stadt‐ und Ortskernen ab 2024. An der Veranstaltung nahmen über 70 Expert:innen aus Stadtplanung, Denkmalpflege und Kommunalverwaltung teil.
Die fünf Netzwerke der Stadterneuerung in Nordrhein‐Wes alen sollen mit Start des neuen Jahres als Netzwerk Stadtentwick lung NRW auftreten. Mehr Knowhow‐Transfer, mehr Fachaustausch und mehr Sichtbarkeit für die Aufgaben und Erfolge der Stadtentwicklung sind Ziele dieser neuen Dachstruktur für die Kommunen Nordrhein‐Westfalens. Damit sollen die Kommunen landesweit in die Lage versetzt werden, den Herausforderungen von Strukturwandel, Mobilitätswende, Klimafolgenanpassung, Digitalisierung, und vielen mehr zu begegnen. Kommunale Handlungsfähigkeit und Fachexpertise sind aus Sicht des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung in NRW wichtige Zielstellungen für die interkommunalen Netzwerke. Die Chance einer thematisch breiten Aufstellung und Expertise im neu zu gründenden Netzwerk unterstrich auch Markus Baier, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft und Bürgermeister der Alten Hansestadt Lemgo. „Die jahrzehntelang bewährte Binnenstruktur, insbesondere die enge Zusammenarbeit in den Regionalgruppen, muss erhalten bleiben!“, forderte Markus Baier. So sei es unter anderem weiterhin wichtig insbesondere auch Projekte und Vorhaben umzusetzen, die sich mit den spezifischen Gegebenheiten der schützenswerten historischen Stadt‐ und Ortskerne auseinandersetzen. Allgemeine Aufgaben der Stadtentwicklung seien hier nicht als Standardlösungen umsetzbar, sondern erforderten das Knowhow verschiedener Fachdisziplinen.
Um Wissen und Erfahrungen zu teilen, realisiert die Arbeitsgemeinscha pro Jahr in der Regel bis zu fünf verschiedene Vorhaben, darunter Umfragen und Fachtagungen, erarbeitet Projektstudien und Arbeitshilfen oder unterstützt Kooperationsprojekte wie das Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz „denkmal aktiv“. In 2023 werden mit dem Projekt „Historische Stadtquartiere im Spannungsfeld von Denkmalschutz und Klimafolgenanpassung“ Lösungsansätze ausgelotet, die Prinzipien der Schwammstadt auf historische Stadtkulissen zu übertragen. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch das Forschungsprogramm Hochschulcampus Kleinstadforschung. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Landes‐ und Stadtentwicklungsforschung stehen Multifunktionalität und Multimodalität der historischen Zentren auf dem Prüfstand. Weitere Projektansätze und Themen für die kommenden Jahre sammelten die Teilnehmenden in einer gemeinsamen Arbeitsphase.