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Datum: 14.10.2021

Siddessen: Zweibogige Bruchsteinmauer instand gesetzt

„Diese Brücke ist etwas ganz Besonderes“, sagte Bürgermeister Hermann Temme. Brücken wie diese seien in den vergangenen Jahrzehnten oft Straßenbaumaßnahmen zum Opfer gefallen, hob der erste Bürger der Stadt hervor. Anlass eines Ortstermins bei der Familie Oliver Morr in Siddessen ist die aufwendige Restaurierung der Nethebrücke aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die zweibogige Bruchsteinmauer ist Teil eines außergewöhnlich schönen und wertvollen Bauwerks: des „Wasserhofes“ in Siddessen.

Anlass für die jetzt durchgeführte Restaurierung der Brücke sind massive Schäden an den Innenbögen, die auf Umwelteinflüsse wie Hochwasser und Frostschäden zurückzuführen sind.

„Damit das Bauwerk für weitere Generationen erhalten werden kann, wurde mit Unterstützung der Denkmalpflege (LWL, Landschafts- und Baukultur) und der Stiftung Denkmalpflege in Bonn die Restaurierung der Brücke durchgeführt“, erklärt der Eigentümer des Wasserhofes, Oliver Morr. Dazu wurde, in enger Abstimmung mit der unteren Denkmalpflege der Stadt Brakel, die Fachbaufirma Paetzke GmbH aus Hörstel beauftragt. Jüngst wurde die komplette Ziegeluntermauerung der Rundbögen restauriert, schadhaftes Mauerwerk erneuert. Das Sand- und Bruchsteinwerk der Brücke wurde gereinigt und mit wasserdurchlässigem Spezial-Mörtel fachgerecht neu verfugt.

„Wir haben in Brakel insgesamt 167 Baudenkmäler, 94 in der Kernstadt und 73 auf den Dörfern“,  erklärte Hermann Temme. Der Wasserhof zähle sicherlich zu den schönsten Denkmälern im Stadtgebiet, so der Bürgermeister. Die Stadt Brakel sei dem Eigentümer dankbar, dass er sich der Verantwortung um dieses historische Bauwerk bewusst sei und das wunderschöne Anwesen auch mit Hilfe staatlicher Unterstützung erhalten hat.

Das sich heute darstellende Hofensemble besteht aus Wohngebäude und Wirtschaftsgebäuden. „Wie sich heute Hof und Brücke dem Betrachter präsentieren, ist ein Glücksfall, denn in den 1960er Jahren wurden alle Brücken in der Ortschaft abgerissen, um eine neue Bundesstraße, die B252, errichten zu können“, erklärt Oliver Morr gemeinsam mit seiner Tochter Carla.  Die Hofanlage mit der einzigartigen Nethebrücke wurde 1971 durch die Eltern des heutigen Besitzers, Beatrice Freifrau v. Stockhausen und Wolfgang Morr gekauft. So entkamen Hof und Brücke der Abrissbirne.