Selbstgenähte Masken aus Stoff können das Gegenüber schützen
Das Robert-Koch-Institut hat seine Einschätzung für das Tragen von Mundschutz geändert.
Wenn Menschen – auch ohne Symptome – vorsorglich eine Maske tragen, könnte dies das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere mindern, teilte die Bundesbehörde auf ihrer Internetseite. Wissenschaftlich belegt sei das aber nicht.
Zuvor hatte das RKI den Mundschutz nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen empfohlen. Bund und Länder verzichten bislang darauf, das Tragen von Masken über Mund und Nase im öffentlichen Raum vorzuschreiben. In Österreich ist dies dagegen inzwischen in Supermärkten Pflicht.
Das RKI führt aus, bei der gegenwärtigen Knappheit von Atemschutzmasken sei auch eine „textile Barriere“ oder Behelfsmaske möglich. Auch sie könne Tröpfchen, die man zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen ausstößt, abfangen. Das Tragen durch Personen, die öffentliche Räume betreten, in denen sich der Sicherheitsabstand nicht einhalten lasse wie in Bussen, Bahnen, Lebensmittelgeschäften oder unter Umständen auch am Arbeitsplatz, würde mit dazu beitragen, die Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 einzudämmen. Zudem unterstützten solche Masken das Bewusstsein dafür, körperliche Distanz einzuhalten und sich gesundheitsbewusst zu verhalten, heißt es.
Eine Studie der Universität Cambridge kam 2013 zu dem Schluss, dass selbst gefertigte Masken in einer Pandemie „nur als letztes Mittel“ genutzt werden sollten. Sie seien aber „besser als gar kein Schutz“. Diese meist aus Baumwolle gefertigten Masken bieten wie die OP-Masken auch keinen Schutz für den Träger. Allerdings verhindern sie zu einem gewissen Grad, dass andere angesteckt werden, wenn der Maskenträger hustet oder spricht. Der Präsident des Robert Koch-Instituts Wieler sage am Dienstag, auch ein selbstgebauter Mund-Nasen-Schutz halte Tröpfchen zurück, wenn man niese und huste. Er sei deshalb für den Schutz von anderen geeignet. Virologe Christian Drosten weist im NDR-Podcast darauf hin, dass auch ein Schal oder ein Schlauchtuch, mehrlagig vor den Mund gewickelt, andere vor Tröpfchen schützen könne.