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Datum: 30.03.2021

Brakeler Wehr spielt eine zentrale Rolle im kommunalen Sicherheitskonzept

Da in diesem Jahr die Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Brakel coronabedingt ausfallen musste, stellten Bürgermeister und Wehrführung nun den Jahresbericht der Feuerwehr in einen Pressegespräch vor. Hermann Temme sagte: "Auch in diesem Jahr werden wir rund eine Million Euro in unsere freiwillige Feuerwehr investieren." Die Brakeler Wehr spiele eine zentrale Rolle im kommunalen Sicherheitskonzept und es müsse sichergestellt sein, dass die Gefahrenabwehr auch in Zukunft gewährleistet sei. Er sei stolz und dankbar, dass es in Brakel eine so gut funktionierende Feuerwehr gebe, betonte der erste Bürger der Stadt.

"Was die Arbeit der Feuerwehr momentan besonders erschwert, ist die fehlende Kameradschaft", stellte der Leiter der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Brakel, Sven Heinemann, heraus. Seit Ausbruch der Coronapandemie gingen sich die Mitglieder der Feuerwehr, außer bei Einsätzen, aus dem Weg. Treffen, Übungen, Veranstaltungen und Ausflüge der Jugendfeuerwehr habe es im vergangenen Jahr kaum gegeben, bedauerte der Brakeler Feuerwehr-Chef.

Einsätze

Zu insgesamt 145 Einsätze wurde die Brakeler Wehr im Jahr 2020 gerufen (2018 waren es knapp 200 Einsätze, im Jahr 2019 waren es 180 Einsätze). Während hier die Zahl der Brandeinsätze konstant geblieben ist, ist die Anzahl der Verkehrsunfälle deutlich zurückgegangen. Dies hänge mit dem pandemiebedingten generellen Verkehrsrückgang zusammen, erklärte Sven Heinemann. Besonders die geleisteten Einsatzstunden sind auf 2.600 Stunden zurückgegangen, lagen sie im Vorjahr noch bei über 7.000. Dies hänge damit zusammen, so Heinemann weiter, dass die Personalstärke am Einsatzort so gering wie möglich gehalten werden müsse, wie es eben zu verantworten sei. Während einerseits Kräfte noch während der Anfahrt zurückgeschickt werden mussten, mussten die Einsatzkräfte vor Ort umso härter arbeiten.

In diesem Zusammenhang macht die Feuewerwehr auch auf eine Resolution des Feuerwehr-Landesverbandes aufmerksam, worin der Landesgesundheitsminister aufgefordert wird, "angemessen prioritär ein Impfangebot an alle Feuerwehrkräfte im Einsatzdienst zu machen."

Einsatzkräfte

Aktuell besteht die freiwillige Feuerwehr der Stadt Brakel aus insgesamt 341 Kameradinnen und Kameraden (Vorjahr 328). Besonders erwähnenswert ist, dass allein im vergangenen jahr zehn "Quereinsteiger" auf die Feuerwehr zugekommen seien. Weiterhin habe es Übernahmen aus der Jugendfeuewehr gegeben, erläuterte der Leiter der Feuerwehr.

Höhepunkte

Trotz der widrigen Umstände durch die Coronapandemie gab es einige Höhepunkte zu verzeichnen. Dazu zählte sicherlich die Übergabe und Segnung von drei Einsatzfahrzeugen, einem Kofferanhänger und der beiden Wärmebildkameras auf dem Marktplatz. Auch die Inbetriebnahme der neuen Fahrzeughalle in Gehrden und die Inbetriebnahme der neuen Logistikhalle am Feuerwehrgerätehaus in Brakel waren Highlights im vergangenen Jahr.

Ausblick

Wie bereits im Vorjahr wird die Stadt Brakel auch 2021 etwa eine Million Euro in die freiwillige Feuerwehr investieren. Ein erheblicher Teil fließt in die Feuerwehrgerätehäuser, die teilweise umgebaut werden müssen. In Brakel sollen beispielsweise Damenumkleiden und -duschen sowie ein Funktions-/Stabraum entstehen. Um den Einsatzkräften einen größtmöglichen Schutz ihrer Gesundheit zu gewährleisten, ist es erforderlich dass diese direkt nach dem Einsatz Rußpartikel, Staub und Schmutz von der Haut abwaschen können. Auch die Einsatzkleidung muss nach Vorschrift ordnungsgemäß gereinigt und aufbereitet werden.

Außerdem in Planung ist eine autarke Energieversorgung des Feuerwehrgerätehauses in der Ostheimer Straße. Somit ist es bei einem flächendeckenden Energieausfall möglich, weiter koordiniert zu arbeiten.

Nachdem das Feuerwehrgerätehaus in Gehrden bereits einen Fahrzeuganbau erhalten hat, werden dort nun neue Umkleiden und Sozialräume entstehen (Kosten circa 70.000 Euro).

In Istrup entsteht am Feuerwehrgerätehaus ein Multifunktionsraum und eine Fahrzeughalle. Dank einer IKEK-Förderung beträgt der Eigenanteil der Stadt Brakel 135.000 Euro von etwa 300.000 Euro Gesamtkosten.

Außerdem soll ein neues Löschfahrzeug "TLF 3000" angeschafft werden. Hier handelt es sich um ein kleineres, aber geländegängiges Löschfahrzeug, um auch der durch Trockenheit steigenden Gefahr eines Waldbrandes begegenen zu können. Die Beschaffung dieses Fahrzeugs im Wert von etwa 180.000 Euro ist für 2022 geplant. Hier geht die Stadt Brakel eine Beschaffungskooperation mit der Stadt Marienmünster ein, denn wenn zwei Fahrzeuge geordert werden, können man einen besseren Preis erzielen, weiß Sven Heinemann.