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Datum: 29.11.2021

Übergabe von Fördermitteln

Einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 1,9 Millionen Euro hat die stellvertretende Regierungspräsidentin Anke Recklies an Bürgermeister Hermann Temme übergeben. Mit dem Geld soll die Nethe bei Hembsen renaturiert werden und die Ortschaft so vor einem sogenannten 100-jährigen Hochwasser geschützt werden.  „Denn der beste Schutz gegen Hochwasser ist Platz, damit der Fluss sich ausbreiten kann“, sagte Projektplaner bei der Stadt Brakel Christof Münstermann.

In den kommenden zwei Jahren werden im Norden und im Süden auf einer Gesamtlänge von 520 Metern partielle Schutzdämme in Form von Geländeanhebungen und Hochwasserschutzmauern gebaut. Vor allem aber wird die Nethe, die östlich der Ortschaft fließt, auf einer Länge von 1,4 Kilometer renaturiert. Von den Gesamtkosten von 2,4 Millionen Euro trägt die Stadt einen Eigenanteil von circa 470.000 Euro.

Die Nethe wird in dem genannten Abschnitt auf etwa drei Kilometer Flusslänge verdoppelt. Der Fluss befinde sich, so berichtete Christof Münstermann, in weiten Abschnitten in einem ökologisch schlechten Zustand. Zudem sei der Schutz der Ortslage Hembsen vor Hochwasser nur ungenügend gewährleistet. Ziel sei es daher, die ökologische Situation und den Hochwasserschutz in einem Gesamtkonzept zu verbessern.

„Dank der Förderung können wir nun dieses historische Projekt angehen“, sagte Bürgermeister Hermann Temme. Seit knapp 20 Jahren steht das Vorhaben schon auf der Agenda der Stadt. „Mit der vorliegenden Ausführungsplanung werden Hochwasserschutz und Gewässerschutzbelange in einem Konzept zusammengeführt und die Förderfähigkeit ist in vorbildlicher Weise gegeben“, hob Anke Recklies hervor.

Die Nethe soll wieder in ihren ursprünglichen Flusslauf zurückversetzt werden. Denn um Siedlungsraum und landwirtschaftlich genutzte Fläche zu gewinnen, wurde die Nethe im 20. Jahrhundert begradigt. 62.000 Kubikmeter Boden müssen nun ausgebaggert und 8300 Quadratmeter Baustraße errichtet werden, zwischen den renaturierten Mäandern entstehen zusätzliche 23.300 Quadratmeter Retentionsräume, also Flächen, über die sich das Hochwasser ausbreiten kann. Auch die Führung des Radweges R2 wird sich leicht verändern. „Da wir als Folge des Klimawandels heute mehr denn je mit extremen Wetterereignissen rechnen müssen, ist diese Schutzmaßnahme dringend erforderlich“, betonte Hermann Temme.