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Datum: 11.01.2023

Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Brakel

„Die freiwillige Feuerwehr der Stadt Brakel spielt in unserer Stadt eine zentrale Rolle. Wie wichtig die Rettungskräfte für die Bürgerinnen und Bürger sei, habe unter anderem die Silvesternacht gezeigt, in der die Feuerwehr gleich fünfmal alarmiert wurde“, erklärte Bürgermeister Hermann Temme bei der Begehung der Baustelle am Feuerwehrgerätehaus in der Kernstadt. Neben qualifiziertem Personal sei eine gute räumliche sowie technische Ausstattung notwendig, so der erste Bürger der Nethestadt weiter.

Das Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Brakel wurde in den vergangenen Monaten aufwendig erweitert, umgebaut und modernisiert. Aktuell sind drei von fünf Bauabschnitten abgeschlossen. Bisher sind neue Umkleideräume an die vorhandene Fahrzeughalle angebaut worden, die Fahrzeughalle  ist erweitert worden sowie ein Fluchttreppen- und Übungsturm entstanden. Im dritten Bauabschnitt wurde das Erdgeschoss umgebaut und im Bestand erweitert. So sind unter anderem neue Räumlichkeiten für den örtlichen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (kurz SAE) geschaffen worden. „Für Kommunen ist die Einrichtung eines solchen Stabes bisher noch keine Pflicht, sie wird lediglich empfohlen“, sagte Norbert Loermann. Das Großschadensereignis 2019 in Erkeln, Hembsen Beller habe allerdings gezeigt, man sich noch besser auf derartige Ereignisse vorbereiten müsse, erläuterte der Leiter des SAE-Stabes, dem auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Fachbereiche der Stadtverwaltung angehören werden. „Das Ereignis hat uns 2019 überrollt. Wir haben zu Anfang zu unkoordiniert gearbeitet“, ergänzte der Leiter der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Brakel, Sven Heinemann. Dazu wird es mit der Einrichtung des Stabes nicht mehr kommen, denn vom Funk- und Kommunikationsraum und vom Stabsraum aus wird zukünftig eine effiziente Verbindung zwischen SAE und Feuerwehr und somit eine bessere Koordination möglich sein. 

Beginn der Planungen in 2018

Bei einer Begehung des Feuerwehrhauses durch eine Sicherheitsfachkraft und einen Sachverständigen im Jahr 2018  für den Brandschutzbedarfsplan sind zahlreiche Mängel festgestellt worden. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass der im Jahr 1986 erbaute Altbestand wesentliche Anforderungen an die Sicherheit, den Gesundheitsschutz und den Raumbedarf der Einsatzkräfte nicht länger erfüllt.

Ausgangssituation war, dass die Fahrzeughalle als Umkleide genutzt wurde, wodurch die Einsatzkräfte stets dem Emissionen der Einsatzfahrzeuge ausgesetzt waren. Zudem konnte die Anforderung private Kleidung von gebrauchter kontaminierter Dienstkleidung zu trennen nicht erfüllt werden. Zusätzlich wurden die vorhandenen Lagermöglichkeiten  als nicht ausreichend bewertet. Noch im selben Jahr 2018 wurde der umfangreiche Umbau und die grundlegende Erweiterung des Feuerwehrhauses  entsprechend aktuell gültiger Anforderungen einstimmig durch den Bauausschuss beschlossen. Ursprünglich geplant war die Splittung der Umbaumaßnahme in drei Bauabschnitte. Bauablaufbedingt wurden diese in zwei weitere Bauabschnitte aufgeteilt. „Eine Maßnahme in dieser Größenordnung im laufenden Betrieb durchzuführen ist eine Herausforderung und erfordert eine sehr detaillierte Planung“, erläutert Lucas Luedecke vom Bauamt der Stadt Brakel.

Vierter Bauabschnitt wurde aktuell begonnen

Im nächsten Schritt wird im ersten Teil des vierten Bauabschnitts der Umbau des Obergeschosses angegangen. Der vorhandene Schulungsraum wird grundlegend saniert und um einen Zwerggiebel ergänzt. Die vorhandenen Außenfenster werden neue energetisch wirksame Fenster ausgetauscht. Zudem wird eine neue Küchenanlage, die die Versorgung der Einsatzkräfte im Ernstfall garantiert, vorgesehen. Auch die zum Obergeschoss gehörigen WC-Anlagen werden erneuert. In allen Bereichen wird eine grundlegende Renovierung mit neuen Bodenbelägen, Innentüren, Innenmalerarbeiten und weiteren Maßnahmen durchgeführt. Alle ausgeschriebenen Gewerke konnten an örtliche Firmen vergeben werden. Der vierte Bauabschnitt soll im Gesamten bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Nach aktuellem Stand belaufen sich die Kosten nach Fertigstellung des ersten bis dritten Bauabschnittes auf insgesamt circa 2.620.000 Euro. Die Baukosten für beide Teile des vierten Bauabschnitts sowie die Durchführung weiterer allgemeiner Brandschutzmaßnahmen werden mit circa 445.000 Euro veranschlagt. Demnach ist mit einem Gesamtvolumen von 3.064.000 Euro bis zur Fertigstellung sämtlicher Bauabschnitte zu rechnen. Eventuelle Fördermöglichkeiten werden seitens der Stadt Brakel fortlaufend geprüft.

Als fünften Bauabschnitt ist die Herrichtung der Außenanlagen und die Überholung der vorhandenen Parkflächen vorgesehen. Aus zeitlichen Gründen wird die Maßnahme voraussichtlich erst im Jahr 2024 durchgeführt.

Mit dem jetzigen Abschluss des dritten Bauabschnitts entsprechen die Räumlichkeiten der Feuerwehr Brakel wieder dem neusten Stand der Technik und gewährleistet hierdurch langfristig eine leistungsstarke Einsatzbereitschaft ohne Einschränkung der Sicherheit und Gesundheit der Einsatzkräfte.