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Datum: 04.10.2021

Kalter Krieg in Ostwestfalen - NATO-Luftverteidigung von den Anfängen bis 1993

Seit Sonntag, 3. Oktober 2021 ist in den Ausstellungsräumen der Alten Waage die Ausstellung „Kalter Krieg in Ostwestfalen“ zu sehen. Die Ausstellung geht den Ursprüngen der politischen und militärischen Entscheidungen zur NATO Luftverteidigung im Kalten Krieg nach. Thematisiert werden deren Entwicklung, Einsatzgrundsätze und Strukturen. Die Einsatzmittel werden am Beispiel der Luftwaffengarnison in Borgentreich (1957 bis 1993) dargestellt und gewähren Einblicke in die gesellschaftlichen und sozialen Gegebenheiten, die durch Fakten und Ereignisse am und um den Standort erläutert werden.

Dass der kalte Krieg in der Region höchst präsent war, stellte der erste Vorsitzende des Heimat- und Museumsvereins, Paul Kramer, in seiner Begrüßung heraus und verwies auf die Radarstation in Auenhausen, die belgische Luftabwehrstellung im Modexer Wald und das britische Munitionslager am Bilster Berg.

„Die gezeigten Aufnahmen und Dokumente sind dazu angetan, unseren Blick zu weiten beziehungsweise den kalten Krieg und das was sich in unserer direkten Nachbarschaft beziehungsweise direkt vor unserer Haustür in Borgentreich und Auenhausen abgespielt hat, mit ganz neuen Augen zu sehen. Es ist faszinierend, Entwicklungen zu verfolgen und neue Bezüge zu entdecken“, sagte Bürgermeister Hermann Temme bei der Ausstellungseröffnung. Vielen Menschen sei sicher nicht bewusst, welche Verantwortung die Bundeswehr in Borgentreich und Auenhausen für die Bevölkerung getragen habe.

„Wenn wir die Gegenwart verstehen wollen, müssen wir Kenntnisse von der Vergangenheit haben. Und nur so können wir dann auch die Zukunft bewältigen“, sagte Hermann Temme. Auf lebendige, auf anschauliche Weise könne man Dank der Ausstellung die Leistungen der Vorfahren erst richtig würdigen, wenn man sie im Rahmen ihrer Zeit sehe.

Bei der Eröffnung waren auch Generalleutnant a. D. Friedrich-Wilhelm Ploeger und Hartwig Zahler, Oberstleutnant a.D., anwesend.

Friedrich-Wilhelm Ploeger verbrachte in den 80er Jahren seine Kompaniezeit in Borgentreich. „Ewige Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit“, sei damals die Devise gewesen, sagte er. Hartwig Zahler hatte die Idee zu der Ausstellung. Er erinnerte in seinem Kurzvortrag unter anderem an das Familiäre, die Zusammengehörigkeit und den Teamgeist am Standort. Das sei ein Ergebnis des Bewusstseins der damaligen brisanten politischen Lage gewesen.

Die Ausstellung ist jeweils dienstags bis donnerstags sowie sonntags in der Zeit von 14 bis 16 Uhr geöffnet.