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Datum: 10.06.2014

Nicole Drude zeigt "Amaryllis am Fenster"

In der Veranstaltungsreihe "kunst findet stadt“ im Brakeler Rathaus zeigt im Juni die Bad Driburger Künstlerin Nicole Drude ihr Aquarell "Amaryllis am Fenster“. Die im Bürgerbüro gezeigte Arbeit wird rahmenlos präsentiert, um den papierenen Charakter des Bildes zu betonen.

"Die Amarylliszwiebel wird zur Blüte gebracht, dann kultiviert und durchläuft anschließend eine Ruhephase, um danach erneut auszutreiben. Dies symbolisiert für mich den immerwährenden Kreislauf des Lebens“,erklärt Nicole Drude. Das Bild steht in der Tradition der lumenbilder Emil Noldes oder auch des suggestiven Amaryllisaquarells von Piet Mondrian. Den Stil ihrer Malerei - aus einer ganz eigenen Technik resultierend - bezeichnet Nicole Drude nach dem französischen Wort für gießen oder schütten - als „un jeter“.

Von der informellen Malerei durch die gegenständliche Art der Darstellung unterschieden, geht Nicole Drude nicht bis zum Eklat einer Schütttechnik eines Hermann Nitsch, der seinerseits in der Tradition von Jackson Pollock steht. Die gestische Malerei des Action Painting aufnehmend, sucht sie die subtile Art der Darstellung eines Psychogramms auf dem Papier. Die Bilder entstehen dabei aus einem Impuls heraus. Aquarellfarbe entfaltet ihre Textur, wobei sich die Pigmente nach physikalischen Gesetzmäßigkeiten verteilen. Die Farbe wird auf den Weg gebracht, weiteres ergibt sich. In Einmuldungen sammelt sie sich, an Rändern entstehen bisweilen lineare Verdichtungen. Das Motiv zeigt seine Wesentlichkeiten: Wachstum und Entfaltung, Rot und Grün. Hier, beim Fensterbild, zudem die Stellung zum Licht und die Begrenztheit. Neben Pflanzendarstellungen entstehen in dieser Weise auch Portraits. Der Trocknungsprozess der Bilder dauert oft bis zu einer Woche, erst dann ist das Farbergebnis in allen Nuancen sichtbar.

Die derzeitige Bandbreite von Nicole Drudes kreativer Betätigung ist groß: abstrakte Kompositionen, Collagen und Installationen, Gedichte
und Texte kommen hinzu. Seit dem Abitur widmet sie sich der künstlerischen Fotografie. Sie hat Journalistik und Politikwissenschaft in Eichstätt und Hamburg studiert. Erst 2009 wird ihr Interesse am Aquarellieren geweckt, angeregt durch Ausstellungsbesuche in Hamburg und Veranstaltungen des Kulturvereins ART D Driburg. Seit 2012 ist sie Mitglied bei ART D Driburg und beteiligt sich an den Ausstellungen des Vereins. Ihre Bilder waren in der Bad Driburger Marienkapelle und im Robert Koepke Haus in Schieder-Schwalenberg zu sehen.
Im Rahmen der Initiative "Künstler aus der Region stellen sich vor“ ist sie am 15. Juni beim "Tag der Generationen und Kreisfamilienfest“ in der Stadthalle Beverungen vertreten.