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Datum: 27.04.2016

Übersicht über die Entwicklung regenerativer Energien

Wie hoch ist der Anteil der Stromerzeugung aus regenerativer Energie in Brakel? Wie viel CO2 wird dadurch vermieden? Der regionale Netzbetreiber Westfalen Weser Netz hat umfangreiches Datenmaterial aufbereitet, um auf diese und viele andere Fragen rund um die Energiewende antworten zu können. Peter Grote, Kommunalreferent von Westfalen Weser Netz, übergab den Energiebericht für die Stadt Brakel aktuell an Bürgermeister Hermann Temme. "Im Energiesektor darf es keinen Stillstand geben, so dass die Stadt Brakel auch zukünftig eine Steigerung der Energieeffizienz vor Ort anstreben wird", so Brakels Bürgermeister. Die Übergabe des Energieberichtes erfolgte in der Freiflächen-Photovoltaikanlage von Georg Tegetmeier in der Warburger Straße. "Durch eine Investition in regenerative Energie leisten wir einen wesentlichen Beitrag in die Zukunft nachfolgender Generationen", so der Anlagenbetreiber Tegetmeier.

Energiebericht 2015 liefert zahlreiche Daten und Fakten zur erneuerbaren Stromproduktion

Im Energiebericht 2015 hat Westfalen Weser Netz zahlreiche Daten und Fakten zur erneuerbaren Stromproduktion in Deutschland, im Netzgebiet von Westfalen Weser Netz, im Kreis Höxter und der Stadt Brakel zusammengestellt. Der Energiebericht zeigt, wie sich die regenerative Stromerzeugung in der Kommune entwickelt hat. Fast 55 Prozent (rund 34.500 Megawattstunden, MWh) des an der Nethe genutzten Stroms stammten aus regenerativen Energiequellen. Das ist deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Den Löwenanteil machte dabei die Biomasse mit rund 65 Prozent oder knapp 22.000 MWh aus. Es folgte die Photovoltaik mit mehr als einem Drittel (30 Prozent). Wind- und Wasserkraft spielten nur eine untergeordnete Rolle. In Brakel wurden durch die Einspeisung regenerativer Energien im Jahr 2014 über 22.300 Tonnen CO2- Emissionen vermieden, was einer Vermeidung pro Einwohner von genau eineinhalb Tonnen CO2-entspricht. Zur Erreichung eines derartigen Wertes hätte jeder Bürger der Stadt Brakel – bezogen auf das Gebiet der Westfalen Weser Netz GmbH in der Großgemeinde Brakel – rund 120 Bäume pflanzen müssen. Eine Entwicklung, die Bürgermeister Hermann Temme besonders freut. „Auch unsere Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger tragen so ihren Teil zur Schonung der Umwelt und zur Einsparung von fossilen Brennstoffen bei. In unserer auch vom Tourismus geprägten Region, ist das eine Entwicklung, die wir nicht unterschätzen sollten. Deshalb wollen wir diesen Weg auch fortsetzen,“ so Brakels Bürgermeister.

In Brakel sind rund 700 Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung vorhanden

Zum Vergleich: Im gesamten Kreis Höxter wird ein gutes Drittel des benötigten Stroms aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt. Auch das ist schon mehr als im Bundesdurchschnitt. Insgesamt stehen auf Brakels Gemeindefläche rund 700 Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung. Dabei betreibt Westfalen Weser Netz dort ein Umspannwerk, 150 Kilometer Mittelspannungs- und 270 Kilometer Niederspannungsnetz für rund 4400 Hausanschlüsse. Betreut werden Anlagen und Netze vom Regionalbereich Höxter und der Betriebsstelle Bad Driburg. Im rund 20 Seiten langen Energiebericht werden auch die technischen Anforderungen an einen Netzbetreiber wie Westfalen Weser Netz durch die Entwicklungen der regenerativen Energien thematisiert. Die starken Leistungsschwankungen bei regenerativen Energien, wie Wind und Photovoltaik, stellen die Netzbetreiber vor große Herausforderungen.

Stromversorgung ist keine "Einbahnstraße" mehr

„Die Stromversorgung ist durch die nach wie vor zunehmende Einspeisung von erneuerbaren Energien keine Einbahnstraße mehr. Früher wurden die privaten Haushalte nur einseitig beliefert, jetzt speisen aber auch viele selbst mit hohen Kapazitäten ins Netz ein“, so Peter Grote, Kommunalreferent von Westfalen Weser Netz. Dafür muss das Netz stetig erweitert, leistungsfähiger und intelligenter gemacht werden. „Und gleichzeitig hat die bekannt hohe Versorgungssicherheit für alle Kunden oberste Priorität. Westfalen Weser Netz sichert durch Netzanalysen und Einbau intelligenter Technik die Netzstabilität für das gesamte Netzgebiet“, so Grote. Und das bei über 28.000 Anlagen, die im Netzgebiet Strom aus regenerativen Quellen liefern. Das entspricht einem Anteil von über 34 Prozent am gesamten Stromverbrauch in diesem Bereich. Auch die Speichermöglichkeiten spielen eine immer wichtigere Rolle. Besonders leistungsfähige Speicher sind in der Lage, derartige Schwankungen auszugleichen. Einen Überblick über die verschiedenen Speichertechnologien und deren Einsatzmöglichkeiten bietet deshalb der Energiebericht.

Westfalen Weser Netz GmbH

Seit Juli 2013 hat die Region einen rein kommunalen Energiedienstleister: die Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG, die im Zuge der Rekommunalisierung von E.ON Westfalen Weser entstanden ist. 48 Kommunen sind an dem Unternehmen beteiligt. Über 60 weitere Kommunen sind Konzessionsgeber des regionalen Dienstleisters. Das operative Geschäft liegt in den beiden Tochterunternehmen, der Westfalen Weser Netz GmbH und der Energieservice Westfalen Weser GmbH. Westfalen Weser Netz ist in der Unternehmensgruppe verantwortlich für die gesamten Netze und Anlagen, die Versorgungssicherheit sowie zum Beispiel für die Einbindung der regenerativen Energien.

Die Übergabe des Energieberichtes 2015 erfolgte in der Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Warburger Straße: (von links) Klimaschutzbeauftragter Hendrik Rottländer, Bürgermeister Hermann Temme, Peter Grote (Kommunalreferent der Westfalen Weser Netz) und der Anlagenbetreiber Georg Tegetmeier