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Datum: 30.06.2014

Selbstportrait ist Kunstwerk des Monats

Das Kunstwerk des Monats Juli, ausgestellt im Bürgerbüro Brakel, ist ein Selbstportrait. Sich selbst als Gegenüber zu erforschen ist immer ein besonderes Arbeitsfeld der Künstler gewesen. Dieses Portrait von Rita Winkelmann zeigt sie in einer spannungsvollen Beleuchtung, das Licht bearbeitet ihre Erscheinung teils natürlich, teils künstlich – vertraut und fremd. Der Reiz an der Beobachtung der farblichen Phänomene überhaupt kommt dazu. Was tut das Licht, die Farbe – mit mir?

Rita Winkelmann hat ihr Interesse am Menschen in vielen Bildern, schwerpunktmäßig Portraits, in Pastell und Acrylmalerei verarbeitet.
Im ausliegenden Flyer wird mit dem Doppelportrait „Urlaub“ ( 2013 ) ein weiteres Beispiel dazu gezeigt. Auch hier sind Licht und Farbe über die Kenntlichkeit in nahezu photographischer Genauigkeit hinaus die bestimmenden Aspekte. Sonnenbeschienene Gestalten, stark aufgehellt, das Bildganze im leuchtenden Grundfarbenklang angelegt: frohgemute Harmonie.

Viele von Rita Winkelmanns Bildern entstehen aus Erinnerungen oder Stimmungen. Dabei fließen Erkenntnisse aus farbpsychologischen Studien ein, die sich dann in farbintensiven Kompositionen – gegenständlichen wie abstrakten – zeigen. In dem Buch „Was bedeuten Farben in den Bildern“ hat sie diese gesammelt. Beispiele dazu sind die Bilder „Fata Morgana“ und „Die Sonne singt/sinkt“ aus dem Flyer.
Rita Winkelmann hat drei Studiengänge abgeschlossen: Mathematik und Physik 1966, Kunst 2005, und im Fach Kunstgeschichte hat sie 2007 über Max Beckmann promoviert . Seit 2006 ist sie Mitglied bei ARTD Driburg. In ihrem Wohnort Salzkotten hat sie vor kurzem ein Atelier neu eingerichtet.

Ihre Ausstellungstätigkeit begann sie 2001. Besonders beeindruckend waren die Schauen von großen Serien, die sie seit 2010 bevorzugt bearbeitet. Eine davon: 55 großformatige Arbeiten zur Apokalypse des Johannes, gezeigt in der Kirche St. Thomae in Soest. Dann entstanden die Sonnengesänge des Echnaton und des Franz von Assisi. Auch die Arbeiten dazu werden dort 2015 zu sehen sein.
In Arbeit ist inzwischen eine neue Serie zum babylonischen Gilgamesch-Epos, die aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.