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Insektenschutz

Wir alle wissen, die Insektenpopulation ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Seit 1989 ist diese in den deutschen Naturschutzgebieten um mehr als drei Viertel gesunken. Insekten sind allerdings für das Gleichgewicht unserer Ökosysteme unentbehrlich und für Mensch und Natur unersetzlich.

Insektenpopulation ist stark zurückgegangen

Bleiben die Insekten aus, werden Pflanzen nicht mehr bestäubt und den insektenfressenden Tieren, darunter vielen Vogelarten, fehlt die Nahrungsgrundlage. Bei einem großen Teil der Nutzpflanzen, wie beispielsweise Kirschen, Äpfel, Mandeln, Tomaten, Kürbisse oder Erdbeeren, nimmt die Erntemenge und die Qualität der Früchte ohne tierische Bestäuber rapide ab. Viele Vogelarten, wie beispielsweise Blaukehlchen oder Mehlschwalbe, werden bei einem weiteren Rückgang ihrer wichtigsten Nahrung, keinen Nachwuchs mehr aufziehen können. Der alarmierende Rückgang der Insekten ist einerseits auf eine Intensivierte Landwirtschaft und den erhöhten Verbrauch an Pestiziden zurückzuführen. Monotone Äcker bestimmen das Bild unserer Landschaft und die Verengung der Fruchtfolgen sowie Überdüngung der Ackerflächen führen zur Minimierung unserer Pflanzenvielfalt, aber das Resultat ist leider für uns alle bereits sichtbar, die Anzahl der Insekten sinkt, ihnen werden lebensnotwendige Grundlagen entzogen.

Aber, wir können etwas dagegen tun…

Jeder kann seinen kleinen Beitrag leisten, denn im eigenen Garten bieten sich tolle Möglichkeiten durch Wildblumenflächen Nahrungsgrundlagen für die Insekten zu schaffen. Ein naturfreundlicher Garten bietet einen optimalen Lebensraum für viele Kleintiere, Vögel und Pflanzen. Ringelblumen, Kornblumen, Buschwicken, Schleierkraut oder auch Mohn beispielsweise werden von den Wildbienen besonders bevorzugt, bilden ein buntes Bild und verschönern den eigenen Garten und das gesamte Landschaftsbild.
Wie können wir den Wildbienen beim Überwintern helfen: Insektenhotel aufstellen, Sandflächen schaffen, Altholz, Pflanzenstängel, oberirdische Hohlräume belassen, Stauden und Gehölze erst im Mai zurückschneiden, Wiesen erst im Juni mähen, Trockenmauern oder Steinhaufen sind beliebte Winterquartiere, Frühblüher stecken Wir alle sollten umdenken und im Sinne der nachfolgenden Generationen nachhaltig handeln. Daher ist es optimal bereits unsere Kinder für dieses Thema zu begeistern. Sie sind die geborenen Entdecker, all das ist bei der Gartenarbeit möglich. Was brauchen Blumen, damit sie gedeihen? Wie entstehen Früchte und welche Rolle spielen dabei überhaupt die Insekten? Durch die Erfahrungen im Garten entwickeln unsere Kinder schon von Anfang an ein gesundes Naturempfinden für Lebewesen und Pflanzen, also ein gesundes und zukunftsorientiertes Naturempfinden. Es ist also eigentlich ganz einfach etwas zu tun, denn wer eine kleine Ecke im Garten „frei“ hat, kann diese mit Wildblumen einsäen und seinen Beitrag leisten. Die Auswahl der Pflanzen sollte möglichst vielfältig sein und für Pestizide sollte im Garten kein Platz sein. An dem bunten Bild kann man sich jeden Tag erfreuen und das Summen und Brummen, was schon sehr selten geworden ist, kehrt zurück.

Blühwiesen auf den städtischen Friedhöfen

In Brakel werden viele verschiedene Projekte zum Schutz der Insekten-, Tier- und Pflanzenwelt durchgeführt, so auch die Anlegung insektenfreundlicher Blühwiesen auf Freiflächen der städtischen Friedhöfe. Der Friedhofsgärtner Heiner Balke setzte beispielsweise in den vergangenen Jahren unzählige Blumenzwiebeln im Bereich des Brakeler Friedhofes und legte unzählige Blühwiesen an, die nicht nur ein wunderschönes buntes Bild ergeben, sondern zahlreiche Insekten anlocken. Im Jahr 2020 sind in Riesel, Gehrden, Hembsen und Schmechten weitere Blumenwiesen entstanden, so dass mittlerweile insgesamt 9,8966 Hektar insektenfreundliche Pflanzflächen auf den Friedhöfen vorhanden sind.
Wir alle wissen, die Insektenpopulation ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Viele Vogelarten werden bei einem weiteren Rückgang ihrer wichtigsten Nahrung keinen Nachwuchs mehr aufziehen können. Aus diesem Grund ist es für den Rentner Theo Elberich aus Marienmünster eine Herzensangelegenheit, sich für den Artenschutz einzusetzen. So startete er im Herbst 2019 ein Projekt und stellte der Stadt Brakel zahlreiche Nistkästen und Insektenhotels zur Verfügung, die auf verschiedenen Friedhöfen angebracht wurden.
Auf dem Friedhof in Hembsen in der Nähe der neu angelegten Blühwiese, die auf 1600 Quadratmetern für viel Leben sorgt, konnten so im vergangenen Jahr ein Insektenhotel und einige Nistkästen installiert werden. "Ich freue mich sehr über die Initiative und das Engagement von Herrn Elberich, der dieses Projekt angestoßen hat und so einen zusätzlichen Lebensraum für Insekten und Vögel gesschaffen hat," erklärte Bürgermeister Hermann Temme bei der Installation der Kästen. Ein derartiger Einsatz für die Natur sei in heutiger Zeit keinesfalls selbstverständlich. In enger Zusammenarbeit mit dem Friedhofsgärtner, Heiner Balke, konnten auch weitere der gespendeten Nistkästen und Insektenhotels auf den anderen städtischen Friedhöfen aufgestellt werden.
Theo Elberich ist fest davon überzeugt, dass eine umweltfreundliche Gestaltung der zahlreich zur Verfügung stehenden Freiflächen für den bedrohten Artenschutz eine sehr große Bedeutung hat. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Flächen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Friedhofsverwaltungen sinnvoll im Sinne der Natur nutzbar zu machen. Für dieses tolle Engagement sei an dieser Stelle nochmals ganz herzlich Danke gesagt.

Die Stadt Brakel verteilt zudem mit Unterstützung der Westfalen Weser Energie jährlich 10.000 Päckchen bienenfreundlicher Blumensamen an die Bürgerinnen und Bürger. So kann jeder eine eigene kleine Blühfläche in seinem Garten anlegen und etwas für den Naturschutz tun.

„Wenn an vielen kleinen Orten viele kleine Menschen viele kleine Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde verändern“. (Afrikanisches Sprichwort)